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Wie hier die US-Luftwaffe wirft bald auch die deutsche Luftwaffe humanitäre Hilfe für Palästinenser im Gazastreifen ab.

© dpa/AP/Mohammed Hajjar

„Der Abwurf ist nicht ungefährlich“: Bundeswehr beteiligt sich an Hilfsgüter-Luftbrücke für Gaza

Für die Initiative von Jordanien stellt die Luftwaffe zwei Hercules-Transportflugzeuge bereit. Diese werden Lebensmittel und Medikamente über dem Gazastreifen abwerfen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat grünes Licht für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen durch die Bundeswehr gegeben.

Der SPD-Politiker erteilte am Mittwoch einen entsprechenden Auftrag an die Luftwaffe, wie das Bundesverteidigungsministerium bekanntgab. Den Auftrag sollen demnach die deutschen Angehörigen der binationalen Lufttransportstaffel in Evreux in Frankreich übernehmen. 

„Den Menschen in Gaza fehlt es am Nötigsten“, erklärte Pistorius. „Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass sie Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekommen.“

Dazu stelle die Bundeswehr zwei Transportflugzeuge vom Typ C-130 Hercules bereit, die jeweils bis zu 18 Tonnen Last transportieren könnten. Der Einsatz könnte den Angaben zufolge bereits Ende der Woche beginnen.

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„Zur Wahrheit gehört: Der Abwurf ist nicht ungefährlich. Die dafür vorgesehenen Crews sind für entsprechende Verfahren ausgebildet und sehr erfahren“, erklärte Pistorius zudem. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, erteilte für das Abwurfverfahren unterdessen eine Sondergenehmigung.

Mit dem Einsatz beteiligt sich die Bundeswehr an der Luftbrücke für Gaza, die von Jordanien initiiert wurde. Auch andere Partner wie die USA oder Frankreich beteiligen sich an der Initiative.

Mehrere Hilfslieferungen auf dem Weg

Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen ist Hilfsorganisationen zufolge zunehmend verzweifelt. Nach UN-Angaben droht eine Hungerkrise, wenn die Hilfslieferungen per Lastwagen nicht ausgeweitet werden.

Demnach ist durch den Krieg in vielen Gebieten inzwischen jede Ordnung zusammengebrochen. Lkw mit Hilfsgütern werden immer wieder geplündert. Regelmäßig kommt es im Kampf um die Hilfslieferungen zudem zu heftigen Rangeleien unter verzweifelten Bewohnern.

Am Dienstagabend wurde bekannt, dass ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln über eine neue Straße des israelischen Militärs den Norden des Gazastreifens erreichte. Es habe sich um ein Pilotprojekt gehandelt, um zu verhindern, dass die Hilfsgüter des Welternährungsprogramms (WFP) in die Hände der islamistischen Hamas fallen, teilte das Militär mit.

Geholfen wird der Bevölkerung im Gazastreifen mittlerweile auch auf dem Seeweg. Am Dienstag war das Schiff „Open Arms“ der gleichnamigen Hilfsorganisation aus dem zyprischen Hafen von Larnaka in Richtung Gazastreifen in See gestochen.

Allerdings machen Seetransporte von Hilfsgütern in den Gazastreifen einem Sprecher der Vereinten Nationen zufolge nicht den Mangel an dringend benötigten Lkw-Lieferungen wett. Zugang werde auch auf dem Landweg benötigt, die sichere und regelmäßige Verteilung im Gazastreifen müsse gewährleistet sein, hieß es.

Im Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen. Auslöser des Gaza-Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. (dpa, AFP)

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