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Bis zum 9. Mai konnten türkische Auslandswähler ihre Stimme abgeben.

© dpa/Sven Grundmann

Die Türkei stimmt ab: Diesen Einfluss haben die Deutschtürken auf die Wahl

Die türkische Community in Deutschland wählt traditionell für Präsident Erdogan. Verhelfen die Deutschtürken Erdogan auch diesmal zum Sieg? 

Schon vor Beginn der Wahlen in der Türkei haben die türkischen Wähler im Ausland einen Rekord geliefert. Von den dreieinhalb Millionen Wahlberechtigten im Ausland gaben nach Angaben aus der Wahlkommission mehr als 53 Prozent ihre Stimmen ab, das sind mehr als zwei Prozentpunkte mehr als 2018.

In der Türkei selbst wird erwartet, dass mehr als 80 Prozent der Bürger wählen gehen. Nach Einschätzung von Experten dürfte eine hohe Wahlbeteiligung der Opposition zugute kommen.

Die türkischen Auslandswähler in 73 Ländern hatten ihre Stimmen schon vom 27. April bis 9. Mai abgeben können. Ihre Stimmzettel trafen am Freitag in Ankara ein, wo sie unter Aufsicht von Vertretern aller Parteien bis zur Auszählung am Sonntag verwahrt werden.

2,3
Prozent aller Wahlberechtigten leben in Deutschland.

In Sonderwahllokalen an den internationalen Flughäfen und Grenzen der Türkei können Auslandstürken noch bis zur Schließung der inländischen Wahllokale am Sonntag um 17 Uhr Ortszeit abstimmen, wodurch ihre Beteiligung noch weiter steigen könnte.

Hohe Zustimmung für Erdoğan in Deutschland

Mit gut 3,4 Millionen machen die Wahlberechtigten im Ausland rund 4,8 Prozent aller türkischen Wahlberechtigten aus. Die größte Gruppe lebt in Deutschland, dort sind 1,5 Millionen türkische Staatsbürger wahlberechtigt – 2,3 Prozent aller Wahlberechtigten.

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Bei vergangenen Wahlen erzielte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan bei den Wählern in Deutschland höhere Ergebnisse als in der Türkei. Bei der letzten Präsidentenwahl vor fünf Jahren kam er in Deutschland auf 64,8 Prozent, deutlich mehr als im Gesamtergebnis der Türkei von 52,6 Prozent.

In absoluten Zahlen betrug dieser Unterschied allerdings nur 79.000 Stimmen – zu wenig, um die Präsidentenwahl entscheidend zu beeinflussen.

Ausgeglichen wird diese Abweichung zudem zumindest teilweise mit den Stimmen von Auslandswählern in Ländern mit starker kurdischer Bevölkerung, die mehrheitlich für die Opposition stimmen. Mehr Einfluss könnten die Stimmen aus dem Ausland wegen des Auszählungsverfahrens aber auf die Sitzverteilung im Parlament haben.

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