In der Nacht zum Samstag ist ein seit Monaten schwelender Konflikt zwischen Jewgeni Prigoschin, dem Chef der Söldnerarmee Wagner, und der russischen Regierung eskaliert.
Nachdem Prigoschin die offizielle russische Kriegsbegründung als Lüge bezeichnet und Verteidigungsminister Sergej Schoigu vorgeworfen hatte, einen Angriff auf die Söldnergruppe Wagner befohlen zu haben, rückte Prigoschin von der Ukraine aus nach Russland ein und nahm am Morgen die Stadt Rostow am Don ein.
Abends beorderte Prigoschin seine Truppen „wie geplant in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager“ – um Blutvergießen zu vermeiden, wie er sagte. Laut russischem Präsidialamt sei eine Vereinbarung getroffen worden, Prigoschin werde nach Belarus ziehen. Die Klage gegen ihn werde fallengelassen. Zuvor waren die Wagner-Söldner eigenen Angaben zufolge bis auf 200 Kilometer an Moskau herangerückt. Nie zuvor wurde Putins Macht in diesem Maße herausgefordert. Es folgen die Bilder des dramatischen 24. Juni 2023.