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Frankfurts Lara Prasnikar (Mi.) verpasste das Siegtor aus aussichtsreicher Position.

© imago images/Sports Press Photo / Norina Toenges

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Zuschauerrekord beim Bundesligaauftakt: Frankfurt und Bayern trennen sich 0:0

Beim Fußball-Bundesligaauftakt der Frauen waren so viele Zuschauer im Stadion wie noch nie. Frankfurt war insgesamt das bessere Team, der Torjubel ihrer Fans blieb letztlich aber aus.

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In den jüngsten Monaten schreiben die deutschen Fußballerinnen eine Geschichte nach der anderen und sorgten bereits bei der EM für Zuschauerrekorde in den englischen Stadien und vor den heimischen Fernsehern. Das setzt sich nun fort. Beim 0:0 (0:0)-Unentschieden zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München waren rund 23.200 Zuschauende vor Ort im Frankfurter Waldstadion, der Höchstwert lag bei 12.000. „Ich glaube man hat heute der Mannschaft angemerkt, dass sie dieser Kulisse gerecht werden wollte. Es war ein historischer Tag für den Frauenfußball und auch für uns bei Eintracht Frankfurt“, sagte Frankfurt-Trainer Niko Arnautis.

Zum Auftakt der Bundesliga empfing die Eintracht Bayern im eigenen Stadion. Die Frankfurterinnen, die im Gegensatz zu Bayern bereits seit Mitte August im Spielbetrieb sind, wirkten beim torlosen Aufeinandertreffen insgesamt eingespielter, waren letztlich aber nicht zwingend genug. „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, konnten am Ende aber nicht den letzten Punch setzen“, bilanzierte Arnautis und bezeichnete das Unentschieden als gewonnenen Bonuspunkt. Auch Nationalspielerin und Frankfurt-Angreiferin Laura Freigang zeigte sich nach Abpfiff zufrieden mit dem Punkt: „Die Kulisse hat uns beflügelt, man hat es auf dem Platz gespürt und an unserer Leistung gesehen heute.“

Im gewohnten 4-4-2-System traten die Hessinnen selbstbewusst auf gegen die Vizemeisterinnen aus Bayern, die ihrerseits früh im Spiel zeigten, dass sie vor dem Spiel favorisiert waren. Bereits in der dritten Minute sorgte Stürmerin Lea Schüller für Jubel bei den Münchnerinnen, beim direkten Steckpass von Lina Magull stand sie laut Schiedsrichterin Katrin Rafalski aber vermeintlich im Abseits, sodass ihr sehenswerter Heber nicht zählte.

Danach waren die Frankfurterinnen präsent in den Zweikämpfen und deutlich wacher als zu Beginn. Doch auch Bayern ließ sich nicht den Schneid abkaufen in den direkten Duellen, allen voran Topzugang Georgia Stanway, die wie im Nationalteam auch bei Bayern auf der Sechserposition zum Einsatz kam. Die englische Europameisterin zeigte in der achten Minute bei ihrem harten Einsteigen gegen Frankfurts Sophia Kleinherne, was englische Härte bedeutet und sah damit früh im Spiel die gelbe Karte.

Kaum Chancen auf beiden Seiten in der ersten Halbzeit

Im weiteren Verlauf versuchte Frankfurt es der Bayern-Dreierkette im Aufbauspiel so schwer wie möglich zu machen und presste teilweise hoch an. So kam das Team von Alexander Straus in der Offensive um Schüller, Lina Magull und Klara Bühl kaum zum Zug. Erst in der 23. Minute gab es mal eine schöne Kombination über Außenverteidigerin Carolin Simon, die sich nach Zuspiel von Bühl in eine gute Schussposition brachte, dann aber doch auf Magull links in den Strafraum legte. Deren Hackenablage klärte Sara Doorsoun allerdings zur Ecke.

Danach blieben Chancen weiterhin Mangelware, einzig Frankfurt näherte sich nach dreißig Minuten dem gegnerischen Tor mal etwas an nach einem Freistoß, aus dem Spiel heraus gab es aber nichts Erwähnenswertes. Die Frankfurterinnen ließen sich in der Folge etwas fallen, hatten kurz vor der Halbzeit dann sogar etwas Übergewicht. Eine Großchance blieb aber weiterhin aus, sodass es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause ging.

Nur drei Minuten nach der Halbzeit hatte Magull nach einem hohen Ballgewinn durch Schüller die Führung auf dem Fuß, ihren Schuss aus zentraler Position 16 Meter vor dem Tor, lenkte die neue Frankfurter Torhüterin Stina Johannes allerdings zur Ecke. Danach gab es lange keine Chance mehr auf beiden Seiten und das Spiel wurde etwas zerfahrener, geprägt von harten Zweikämpfen im Mittelfeld.

Frankfurt hatte die Führung mehrmals auf dem Fuß

Erst 20 Minuten vor Schluss nahm das Duell dann richtig Fahrt auf. Zunächst hatte Frankfurt gleich drei Mal die Möglichkeit auf das Tor, zunächst durch Lara Prasnikar und Freigang im Nachschuss, eine Minute später vergab wieder Prasnikar per Schlenzer. Die Antwort der Münchnerinnen kam prompt, doch auch Bühl scheiterte nach einer Einzelaktion. Die beste Möglichkeit auf das Siegtor hatte Frankfurts Géraldine Reuteler in der 77. Minute, Bayern-Torhüterin Maria-Luisa Grohs verhinderte aber den Rückstand ihres Teams.

Die größtenteils anwesenden Frankfurt-Fans feuerten ihr Team in den letzten Minuten nochmal lautstark an, doch am Ende blieb es beim torlosen Unentschieden. Frankfurt-Torhüterin Johannes sagte nach dem Abpfiff: „Es war ein schöner Abend, es war ein geiles Spiel. Wir nehmen den einen Punkt gerne mit.“ Für beide Teams ist das Ergebnis dennoch eigentlich zu wenig. Für Frankfurt angesichts des Chancenplus, für Bayern hinsichtlich des Ziels, Deutscher Meister zu werden. Denn bei der Wolfsburger Dominanz kann sich Bayern eigentlich kaum Punktverluste leisten.

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