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Der Peregrine-Mondlander von Astrobotic.

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Update

Erste US-Mondlandung seit Apollo gefährdet: Störung nach Start von privater Mondmission

Nachdem die Rakete des Unternehmens Astrobotic erfolgreich gestartet war, könnte nun ihre sanfte Landung auf dem Mond gefährdet sein. Neben einer Antriebsstörung soll auch Treibstoff ausgetreten sein.

| Update:

Kurz nach dem Start einer US-Mission mit dem Ziel einer ersten erfolgreichen kommerziellen Landung auf dem Mond hat es dem Unternehmen zufolge eine Störung gegeben. Zunächst habe der Start wie geplant geklappt und die Systeme hätten wie erwartet funktioniert, teilte das Unternehmen Astrobotic aus Pittsburgh am Montag mit.

Das Raumfahrzeug solle nun zumindest so nah wie möglich an den Mond herangebracht werden, hieß es am Montagabend. Es hofft womöglich auf eine Crash-Landung auf dem Mond. Es gebe noch Energie für rund 40 Stunden. Danach werde Peregrine in einen „unkontrollierbaren Taumel“ verfallen.

„Im Moment ist es unser Ziel, Peregrine so nah wie möglich an den Mond zu bringen, bevor es die Fähigkeit verliert, seine zur Sonne gerichtete Position aufrechtzuerhalten und nach und nach an Energie verliert.“ Konkrete Angaben zum weiteren Vorgehen machte Astrobotic nicht. Experten mutmaßten aber, dass das Unternehmen womöglich eine Crash-Landung auf dem Mond in Betracht ziehe, selbst wenn eine Kontrolle darüber nicht möglich wäre.

Der Lander „Peregrine“ war am Montagmorgen an Bord einer Rakete vom Typ „Vulcan Centaur“ des Herstellers ULA vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet. Die Kapsel sollte eigentlich Ende Februar auf dem Erdtrabanten in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) landen und die erste - unbemannte - US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren perfekt machen.

Die Störung nach dem Start

Ersten Untersuchungen zufolge lag jedoch eine Störung des Antriebssystems vor. Wenn sich das bestätigen sollte, sei auch die geplante sanfte Landung auf dem Mond gefährdet.

Zudem erreichte die Ladung der Batterie zwischenzeitlich ein niedriges Niveau, bis es wieder gelang, die Position der Kapsel zur Sonne zu orientieren und die Batterie wieder zu laden. Kurz darauf teilte Astrobotic jedoch mit, dass nun auch noch Treibstoff auszutreten scheine.

Mission verschoben

Insidern zufolge muss die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre nächsten bemannten Missionen über ihren geplanten Start Ende 2024 hinaus verzögern. Die Batterien müssten ersetzt werden, sagten zwei mit der Mission vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch die für Ende 2025 geplante erste Mission zur Landung von Menschen auf dem Mond mit dem Starship-Landesystem des Nasa-Auftragnehmers SpaceX verschiebt sich. Das Raumfahrtunternehmen von Tesla-Gründer Elon Musk brauche für die Entwicklung länger als geplant.

Im April 2023 war eine japanische Firma bei einer ähnlichen Mission gescheitert, als Grund gab das Unternehmen Ispace eine fehlerhafte Höhenberechnung des Landers beim Landeversuch an.

Bei der „Peregrine Mission 1“ konnten Privatpersonen sich Raum für den Transport von Material zum Mond in dem Lander kaufen, der 1,9 Meter hoch ist und einen Durchmesser von 2,5 Metern hat. Auch die US-Weltraumbehörde Nasa will mit mehreren Geräten auf der Reise ihre eigenen Expeditionen zum Begleiter der Erde vorbereiten.

Die Nasa möchte bei der Mission unter anderem die Mondexosphäre untersuchen. Zudem sollen thermische Eigenschaften und der Wasserstoffgehalt des Materials auf der Mondoberfläche (Regolith) erkundet werden. (dpa)

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