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Palästinensische Kinder in einem Flüchtlingslager in Rafah.

© Reuters/Ibraheem Abu Mustafa

Hilferufe aus Gaza im Internet: Online-Spenden als letzte Hoffnung für verzweifelte Palästinenser

Spenden-Plattformen wie Gofundme sind eine der wenigen Möglichkeiten für Menschen im Gazastreifen, direkte Hilfe aus dem Ausland zu bekommen. Doch Hilfsorganisationen raten zur Vorsicht.

Erst kamen die Bomben, dann der Hunger. „Jeden Morgen, wenn ich aufwache, sind meine ersten Gedanken: Wie bekommen wir heute Wasser? Wie zünden wir ein Feuer an? Werden wir genug Nahrung bekommen.“ Diese Sätze stammen von Mohammed Sallam, der mit seiner Familie in Gaza-Stadt im Norden des Gazastreifens lebt. Über den Kurznachrichtendienst Whatsapp berichtete er dem Tagesspiegel vor ein paar Tagen vom Alltag im Krieg.

„Wir leben unter tragischen Bedingungen“, schreibt der 37-Jährige. Mehrmals seien er, seine Frau und ihre zwei Kinder dem Tod nur knapp entkommen. „Sie haben das Haus meines Nachbarn bombardiert. Mein Haus wurde schwer beschädigt. Am nächsten Tag bombardierten sie ein anderes Haus, und meines wurde noch mehr beschädigt. Meine Schwester und die Frau meines Bruders wurden verletzt.“ Zwar habe inzwischen die Intensität der Kämpfe abgenommen. „Aber sie betreiben eine Politik des Aushungerns gegen uns. Dies ist eine andere Art von Krieg, die tödlicher ist als Bombenangriffe.“

Mohammed Sallam auf einem Foto, das er dem Tagesspiegel per Whatsapp geschickt hat. Es zeigt ihn beim Warten auf einen Lastwagen mit Hilfslieferungen – der an dem Tag nicht kam, wie er schreibt.
Mohammed Sallam auf einem Foto, das er dem Tagesspiegel per Whatsapp geschickt hat. Es zeigt ihn beim Warten auf einen Lastwagen mit Hilfslieferungen – der an dem Tag nicht kam, wie er schreibt.

© privat

Mohammed Sallam ist einer von vielen Bewohnern des Gazastreifens, die in ihrer Not auf Hilfe aus dem Ausland hoffen – und dabei zunehmend auf Internet-Spendenplattformen wie Gofundme setzen. Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist seit Monaten katastrophal und wird mit jedem Tag schlechter, es droht nach Einschätzung von Unicef und anderen internationalen Organisationen eine akute Hungersnot. Hilfslieferungen, an denen sich nun auch die Luftwaffe der Bundeswehr beteiligen will, erreichen das Kriegsgebiet bislang nur sehr eingeschränkt.

Hunderttausende leiden unter Hunger und Durst sowie fehlender medizinischer Versorgung, mindestens 30.000 Menschen wurden in den vergangenen Monaten nach Angaben der von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas geführten Behörden im Gazastreifen durch israelische Angriffe getötet. Ein Großteil der Bevölkerung ist obdachlos, nachdem weite Teile der Region durch Militäraktionen zerstört wurden, die die israelische Armee seit dem vergangenen Herbst als Reaktion auf den Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober durchführt. An jenem Tag wurden 1200 Menschen in Israel von Terroristen getötet und 240 entführt.

Ein weiteres Foto von Mohammed Sallam, das sein Wohnviertel in Gaza-Stadt zeigt, wie er schreibt.
Ein weiteres Foto von Mohammed Sallam, das sein Wohnviertel in Gaza-Stadt zeigt, wie er schreibt.

© privat

Über Internet-Plattformen wie die kommerzielle Crowdfunding-Seite Gofundme bitten Mohammed Sallam und viele andere Gaza-Bewohner um Spenden, oft unterstützt durch Kampagnen auf Social-Media-Plattformen wie X, ehemals Twitter. Auf diese Weise konnte Mohammed Sallam in den vergangenen Monaten Spenden von knapp 40.000 Euro einsammeln.

Eine beachtliche Summe, die vor allem mit seiner Präsenz in den sozialen Medien zu erklären ist. Denn neben seinem Job als Buchhalter des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza, den er bis zum Ausbruch des Krieges 2023 ausübte, hat sich Sallam in seiner Freizeit um die Betreuung streunender Katzen gekümmert und auf X unter dem Namen „help cats“ davon berichtet. Mehr als 7000 Menschen aus aller Welt folgen ihm auf diesem Kanal.

Mohammed Sallam betreut in seiner Freizeit streunende Katzen, hier ein Foto aus der Zeit vor dem Krieg.
Mohammed Sallam betreut in seiner Freizeit streunende Katzen, hier ein Foto aus der Zeit vor dem Krieg.

© privat

„Das Leben hier ist die Hölle“, schreibt Sallam in einer weiteren Textnachricht an den Tagesspiegel. „Es gibt keinen Strom, kein Wasser, keine Kommunikation und schlechte hygienische Bedingungen. Der Müll wird auf den Straßen abgeladen und es droht die Verbreitung von Krankheiten.“ Sein größter Wunsch für sich und seine Familie: „Aus dieser Hölle herauszukommen.“

Doch der einzige Landweg heraus aus dem Kriegsgebiet führt derzeit über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten. Und den können Palästinenser in der Regel nur überqueren, wenn sie Tausende Dollar an eine private ägyptische Agentur namens Hala Consulting and Tourism zahlen. Die Firma hat nach Recherchen von US-Medien enge Verbindungen zu den ägyptischen Sicherheitsbehörden und verdient täglich Millionensummen damit, Palästinenser über die eigentlich geschlossene Grenze zu bringen.

„Ein Foto aus glücklicheren Tagen“, hat Mohammed Sallam zu diesem Foto geschrieben, das er dem Tagesspiegel per Whatsapp geschickt hat.
„Ein Foto aus glücklicheren Tagen“, hat Mohammed Sallam zu diesem Foto geschrieben, das er dem Tagesspiegel per Whatsapp geschickt hat.

© privat

„Jeden Tag gibt es einen neuen Preis“, schreibt Mohammed Sallam. Die geforderten Summen betrügen inzwischen mindestens 5000 US-Dollar pro Person: „Dieser Betrag wird an die ägyptische Seite gezahlt, damit sie meinen Namen auf die Reiseliste setzt.“

Um eine Spendenaktion auf Gofundme zu starten, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. So brauchen Menschen aus dem Gazastreifen Gewährsleute im Ausland, die auf der Plattform eine Seite für sie einrichten, das Geld auf ihrem Konto in Empfang nehmen und es dann an die Hilfsbedürftigen weiterleiten. Das setzt großes Vertrauen bei allen Beteiligten voraus – inklusive der Spender.

Sie lernten sich über Twitter kennen

Verlässlich überprüfen lassen sich die Angaben derjenigen, die auf solchen Plattformen um Spenden bitten, nur ansatzweise. Mohammed Sallam dokumentiert seinen Alltag in Gaza mit zahlreichen Fotos und fast täglichen Updates. Nachfragen des Tagesspiegels beantwortet er sofort und nachvollziehbar.

„Ich kenne Mo über Twitter“, erklärt Sabine Sturm, die die Gofundme-Kampagne von Mohammed Sallam leitet, dem Tagesspiegel per E-Mail. Die US-Amerikanerin habe ihm lange vor der Eskalation des Krieges im Nahen Osten regelmäßig Geld für sein Katzenheim gespendet, in dem mehr als 60 streunende Tiere medizinisch und mit Nahrung versorgt wurden.

„Ich habe sie gebeten, eine Kampagne für mich zu starten“, bestätigt Sallam. Diese sei dann gemeinsam mit Sabine Sturm und zwei weiteren Freundinnen im Ausland entwickelt und verbreitet worden. Das gesammelte Geld werde von den Organisatorinnen in US-Dollar auf sein Konto überwiesen, abzüglich 2,9 Prozent, die bei Gofundme landen.

Wie verlässlich sind Spenden auf Gofundme?

Spendenaufrufe über die sozialen Medien oder Portale wie Gofundme haben in den vergangenen Jahren zugenommen, sagt Burkard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen, besser bekannt als das Spendeninstitut. Das hat zwei Gründe: Geld zu spenden, ist einfach. Ein Projekt auswählen, auf „Jetzt spenden“ klicken und schon ist das Geld unterwegs. Und anders als bei den großen Hilfsorganisationen sieht man auf Gofundme die Menschen, die in Not sind. Die Hilfe ist sehr persönlich, man glaubt zu wissen, wem man hilft und zu welchem Zweck.

Zeltlager an der ägyptischen Grenze im südlichen Gazastreifen.
Zeltlager an der ägyptischen Grenze im südlichen Gazastreifen.

© dpa/Abed Rahim Khatib

Doch kann man sich darauf verlassen, dass das Geld auch dort ankommt, wie es versprochen wird? Und gibt es die Menschen, die um Hilfe bitten, wirklich? Ja, heißt es auf Nachfrage bei Gofundme. Mehrere Teams des Unternehmens seien damit beschäftigt, Missbrauch zu verhindern. Das „Trust & Safety“-Team überprüfe Spendenaktionen und fordere bei Bedarf zusätzliche Beweise an, das „Payments Risk“-Team checke, ob die Spenden legitim sind und überprüfe die Verbindung von Spendern zu den Organisatoren der Kampagnen. Und das „Compliance“-Team stelle sicher, dass internationale Gesetze eingehalten werden.

Bevor Gelder freigegeben werden, muss die Person, die das Geld erhält, einen Ausweis und einen Kontoauszug hochladen, die von dem externen Zahlungsdienstleister, mit dem Gofundme zusammenarbeitet, überprüft werden, betont eine Sprecherin. „Da keine Gelder freigegeben werden, bevor nachgewiesen ist, dass das Bankkonto des Begünstigten mit dem in der Kampagnengeschichte angegebenen Begünstigten übereinstimmt oder verbunden ist, sind Betrügereien ausgeschlossen“, so die Sprecherin weiter. Im seltenen Fall, dass doch etwas nicht stimme, bekämen Spender ihr Geld zurück.

Ich träume davon, ein normales Leben zu führen.

 Ala Alwadiya, 29, Illustratorin und Bewohnerin des Gazastreifens

Nicht alle Kampagnen sind so erfolgreich wie die von Mohammed Sallam. Die Illustratorin Ala Alwadiya zum Beispiel lebt mit ihrer Familie derzeit in Rafah. Nachdem ihr Haus durch einen Luftangriff zerstört wurde, hausen die 18 Personen nun in drei provisorischen Zelten. So ähnlich geht es derzeit mehr als einer Million Menschen, die als Flüchtlinge aus dem Norden des Gazastreifens in Rafah gelandet sind. Das vor dem Krieg gesparte Geld reiche inzwischen kaum noch, um sich täglich mit Lebensmitteln zu versorgen, schreibt Alwadiya dem Tagesspiegel auf Whatsapp, zumal es kaum noch frische Lebensmittel gebe und die Preise dramatisch gestiegen seien.

Diese Fotos von sich und ihrer Umgebung hat Ala Alwadiya dem Tagesspiegel zur Verfügung gestellt.
Diese Fotos von sich und ihrer Umgebung hat Ala Alwadiya dem Tagesspiegel zur Verfügung gestellt.

© privat

Die 29-Jährige hofft, mit den Spenden genug Geld zu sammeln, um den Gazastreifen zu verlassen und in Ägypten ein neues Leben anfangen zu können. „Ich träume davon, ein normales Leben zu führen und meiner Leidenschaft als Digitalkünstlerin nachzugehen.“

In diesem improvisierten Zelt hausen Ala Alwadiya und ihre Familie derzeit in Rafah, wie sie auf Whatsapp schreibt. 
In diesem improvisierten Zelt hausen Ala Alwadiya und ihre Familie derzeit in Rafah, wie sie auf Whatsapp schreibt. 

© privat

Doch ihre Gofundme-Seite, die von einer in den USA lebenden Freundin aufgesetzt wurde, hat bislang nur geringen Zuspruch: Gerade mal rund 2000 Dollar sind bislang gespendet worden, 40.000 sind das erklärte Ziel.

„Eine überwältigende Anzahl von Spendenaktionen hat ihre Ziele nicht erreicht, aber diejenigen, die sich in den sozialen Medien verbreiten, übertreffen oft ihre Ziele“, erklärt Ala Alwadiyas amerikanische Freundin Audrey Aske. „Ich denke, es ist die Kombination aus einer gut geschriebenen Geschichte, der Unterstützung durch die Gemeinschaft und der Social-Media-Kampagne, die zu erfolgreichen Spendenaktionen führt.“ Ala und Audrey seien sich bewusst, dass sie vielleicht nicht ihr gesamtes Ziel erreichen, aber sie versuchen es trotzdem: „Wir sind vorsichtig optimistisch.“

Mein Vater ist Arzt, ich studierte Zahnmedizin, wir hatten ein gutes Leben. Jetzt sehnen wir uns nach dem einfachsten Essen.

Zinh Dahdooh ist nach der Zerstörung ihres Hauses in Gaza-Stadt nach Rafah geflüchtet und lebt jetzt in der Lagerhalle eines Krankenhauses.

Doch selbst, wenn eine Spendensammlung auf Gofundme erfolgreich ist, erreicht das Geld nicht immer problemlos diejenigen, für die es gedacht ist. Die Zahnmedizinstudentin Zinh Dahdooh ist so ein Fall. Sie und ihre Familie haben durch die israelischen Angriffe ihr Zuhause verloren, auch die Universität wurde weitgehend zerstört.

Zinh Dahdooh (rechts) auf einem Foto mit ihrer Cousine Ghada, das sie dem Tagesspiegel über Instagram geschickt hat. Die 13-Jährige kam nach Angaben von Zinh Dahdooh vor einigen Tagen durch die Folgen der israelischen Luftangriffe ums Leben.
Zinh Dahdooh (rechts) auf einem Foto mit ihrer Cousine Ghada, das sie dem Tagesspiegel über Instagram geschickt hat. Die 13-Jährige kam nach Angaben von Zinh Dahdooh vor einigen Tagen durch die Folgen der israelischen Luftangriffe ums Leben.

© privat

Zinh Dahdooh ist zusammen mit ihrer Familie nach Rafah geflohen, wo sie vorübergehend in der Lagerhalle eines Krankenhauses untergekommen sind. Sie hofft nun ebenfalls, mit ihrer Familie über Ägypten ausreisen zu können, um sich in Sicherheit zu bringen und ihr Studium im Ausland fortsetzen zu können, ebenso wie ihre zwei Brüder. Um aus dem Gazastreifen herauszukommen, hat die Studentin auf Gofundme bislang mehr als 40.000 Euro gesammelt, dabei hat ihr eine sehr aktive Social-Media-Präsenz geholfen, ihre Bitten um Hilfe wurden auf X vielfach geteilt.

Doch nun gibt es offenbar Probleme bei der Auszahlung des Geldes. Dahoohs Kampagne wird von einer Frau in Frankreich betreut. Nach Darstellung der beiden Frauen weigere sich die Bank der Französin, das gesammelte Geld entgegenzunehmen, um es an die Empfängerin im Gazastreifen weiterleiten zu können.

„Wir arbeiten eng mit der Organisatorin und Begünstigten zusammen, um sicherzustellen, dass sie die Gelder so schnell wie möglich erhalten können und das Problem zeitnah gelöst wird“, sagt eine Gofundme-Sprecherin. „Das Problem scheint eher auf Seiten der Bank zu liegen, wir unterstützen die Betroffenen aber auf jeden Fall, um eine Lösung zu finden.“

Ein weiteres Foto von Zinh Dahdooh mit einigen Familienangehörigen.
Ein weiteres Foto von Zinh Dahdooh mit einigen Familienangehörigen.

© privat

Die genauen Geldflüsse nachzuverfolgen, ist für Außenstehende bei Spenden-Plattformen generell so gut wie unmöglich. So auch bei einer weiteren Kampagne einer in Belgien lebenden Palästinenserin. Sie sammelt nach eigener Darstellung Geld für ihre Familienangehörigen und für Hilfsprojekte, die Kinder im Gazastreifen betreuen. Damit hat sie bislang knapp 100.000 Euro eingeworben, ebenfalls unterstützt durch vielfach geteilte Posts auf Social-Media-Seiten.

Auf den ersten Blick wirkt ihre Gofundme-Seite allerdings wenig seriös, weil einige der für die Spendenwerbung benutzten Fotos und Videos eindeutig nicht von der Initiatorin der Kampagne stammen und auch auf anderen Seiten im Internet zu finden sind. Auch ist der Text, mit dem um Hilfe geworben wird, vage gehalten, über konkrete Hilfsprojekte erfährt man auch auf Nachfrage wenig.

Auf wiederholte Nachfragen des Tagesspiegels teilt die Spendensammlerin unter anderem mit, dass sie mit einer Helferin aus Deutschland kooperiere, die wiederum ihre private Verteilung von Lebensmitteln vor Ort mit Videos dokumentiere. Diese Videos lassen sich auf X und Youtube finden.

Eine von unzähligen improvisierten Notunterkünften in Rafah.
Eine von unzähligen improvisierten Notunterkünften in Rafah.

© AFP/MOHAMMED ABED

Fälle wie diese sind es, wegen derer Fachleute wie das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen zur Vorsicht mahnen. Die Stiftung überprüft Spendenorganisationen, vertrauenswürdigen Anbietern verleiht sie das sogenannte Spendensiegel. Hilfsaufrufe aus Gaza auf Online-Spendenportalen sieht Geschäftsführer Wilke sehr kritisch.

In einem sehr unsicheren und schwierigen Hilfskontext wie Gaza solle man Spendenaufrufen aus Gaza nur vertrauen, wenn man die Initiatoren persönlich kenne und von ihrer Seriosität überzeugt sei, sagt er. „Spendenportale wie Gofundme bieten gerade in diesen Fällen keine belastbare Qualitätsauswahl, die die Seriosität der Spendenaufrufe sicherstellt und entsprechend kenntlich macht“, sagt Wille dem Tagesspiegel.

Auch die Stiftung Warentest warnt. Die Verbraucherschützer haben im Dezember 2022 verschiedene Spendenportale untersucht, darunter auch Gofundme. Ihr Fazit: Keine der Plattformen treffe eine qualitative Vorauswahl der Projekte. „Es ist daher nicht auszuschließen, dass zweifelhafte und intransparente Organisationen oder Privatpersonen auf den Plattformen Gelder sammeln könnten“, heißt es in dem Bericht. Und zu Gofundme heißt es in dem Bericht konkret, es seien „keine strengen Anforderungen an die sammelnden Organisationen erkennbar“.

Burkhard Wille rät dazu, lieber an eine nachweisbar seriöse und kompetente gemeinnützige Organisation zu spenden. Dazu zähle etwa die „Aktion Deutschland Hilft“, ein Zusammenschluss von zwölf Hilfsorganisationen, darunter die Johanniter, die Arbeiterwohlfahrt und Der Paritätische. Für die „Nothilfe Nahost“ sind bis Ende 2023 rund 2,5 Millionen Euro gespendet worden. Das Geld wurde nicht nur für Hilfe im Gazastreifen, sondern auch in Israel eingesetzt, berichtet ein Sprecher. Im Gazastreifen wurden Lebensmittelpakete an Familien verteilt, in besonders betroffenen israelischen Gemeinden haben Helfer psychosoziale Unterstützung angeboten.

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