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Der ukrainische Geheimdienst-Chef Kyrylo Budanow (Archivbild)

© AFP/SERGEI SUPINSKY

Ukrainischer Geheimdienst-Chef: „Wir haben unsere Quellen, in den Büros eng bei Putin“

Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes gibt Einblicke in die Spionageaktivitäten der Ukraine gegen Russland. Derzeit sei man dabei, den Informationskrieg zu gewinnen.

Der ukrainische Militärgeheimdienst-Chef Kyrylo Budanow hat sich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters über die Spionageaktivitäten seines Landes geäußert. „Wir haben unsere eigenen Quellen. In den engsten Büros (bei Putin), sozusagen. Deshalb wissen wir normalerweise, was vor sich geht“, erklärte er. 

Anlass für seine Aussage war der Aufstand von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin vor zwei Wochen. Budanow zitierte im Gespräch mit Reuters eine abgefangene Umfrage des russischen Innenministeriums, die seiner Meinung nach nahelegen würde, dass der Söldnerchef innerhalb Russlands große Unterstützung besäße. 

Beweise dafür legte er nicht vor, wies aber darauf hin, dass sein Geheimdienst die russische Invasion genau vorausgesagt habe, bevor der Krieg im letzten Jahr in vollem Umfang ausbrach. „Wer hatte recht? Wir“, wird er zitiert. 

Budanow äußerte sich auch zum Umgang mit Geheiminformationen. Sich als Geheimdienstbehörde geheimnisvoll zu geben, gehe heutzutage nicht mehr, sagte er. Der von Russland angefangene Krieg gegen die Ukraine habe alles verändert. „Und alle weiteren Kriege werden so sein. In jedem Land der Welt. Wir setzen einen Trend, könnte man sagen.“

Seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 und dem Beginn der Kämpfe im Osten der Ukraine im selben Jahr, mache sich sein Land Gedanken über die Art und Weise, wie Informationen transportiert werden könnten, so Budanow.

„Den Informationskrieg 2014 haben wir verloren“, sagte Budanow. Auch zu Beginn des Krieges gegen Russland im Februar 2022 sei man noch anders vorgegangen. „Und jetzt verlieren die Russen den Informationskrieg.“ Spätestens seit dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner im Juni dieses Jahres erscheint Budanow immer häufiger in der Öffentlichkeit und teilt Erkenntnisse der Ukraine. (Tsp, Reuters)

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