zum Hauptinhalt

Transparente Schläuche hängen in der Galerie Paula Böttcher von der Wand herab, klar strukturiert von grellgrünen Steckverbindungen; vis à vis durchzieht ein ähnliches Sortiment von Kunststoffröhren eine weiße Tapisserie. Ein technoides Geflecht schwingender Kabel kontrastiert die streng geordneten Raster.

Von Michaela Nolte

Während der Kunstmarkt sich in seinen Zentren in die Sommerpause verabschiedet, haben die Urlaubsparadiese Saison: An diesem Wochenende findet die erste "Art Bodensee" in Dornbirn statt. 40 Galerien aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben sich zu der Kunstmesse angemeldet, die hofft von den nah gelegenen Festspielen in Bregenz zu profitieren.

"Was halten Sie von Koizumis Plan, den Ministerpräsidenten in Zukunft direkt wählen zu lassen?" - Seit fünfzehn Jahren lebe ich in Japan, aber jetzt habe ich es zum ersten Mal erlebt, dass ein Taxifahrer mit mir über Politik reden wollte.

Da ist er wieder, der alte Zauber: es wird stockfinster im Saal, so finster, dass das Meer der Köpfe mit dem weiten, steil aufsteigenden Amphitheater des Festspielhauses zu einem schwarzen Nichts verschmilzt. Langsam nur gewöhnen sich die Augen an diese Dunkelheit, wie man sie wegen des abgedeckten Orchestergrabens nur hier findet - doch noch ehe sich der Orientierungssinn wieder voll eingestellt hat, rauscht die Musik auf, von einem unsichtbar aufgetretenen Dirigenten ausgelöst.

Von Frederik Hanssen

Man könnte meinen, Künstler seien die letzten Helden der Arbeiterklasse. Noch in den sechziger Jahren nannten sie das, was sie herstellen, "piece", also Werkstück oder "Teil".

Angedeuteter Geschlechtsverkehr, Küsse in den Genitalbereich, Männer in Frauenkleidern oder knappen Tangas - nein, wir befinden uns nicht auf dem Carneval Erotica, sondern im Theater des Westens. Und dort haben mit Rafael Aguilars "Carmen Flamenco" spanische Lebensfreude, Leidenschaft und Erotik Einzug gehalten.

Die Konzertkonzeption des A Trane birgt für den Jazzfan Vorteile, die sich erst beim mehrmaligen Hören erschließen: Den Bands wird an vier oder fünf Abenden die Gelegenheit geboten, sich in aller Gründlichkeit in ihr aktuelles Repertoire einzufuchsen. Bei sowieso stil- und spielsicheren Formationen wie dem Fuasi Abdul Khaliq Ensemble entweicht überschüssige Energie dann von Gig zu Gig zunehmend in explosiver Improvisationskunst und ungebändigter Spielfreude.