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Der deutsche Verteidigungsminister warnt davor, „ersatzlos aus Afghanistan abzuziehen“, weil sonst die afghanischen Sicherheitskräfte die Seiten wechseln könnten. So sei es nach dem Abzug der Sowjets zum Sieg der Taliban gekommen.

Günther Jauch überrascht mit einem sperrigen Thema: „Christenverfolgung in der muslimischen Welt“.

Die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten brüsten sich gern damit, relevant, human und aufklärerisch zu sein. Sie könnten, wenn sie wollten, meint Malte Lehming, sie wollen aber nicht.

Von Malte Lehming

"Nicht schon wieder Drogen und Obdachlose!", sagen Schüler, wenn sie wieder einmal einen Problemfilm vorgesetzt kriegen. Warum nicht jeder Stoff, aus dem die Wirklichkeit ist, ein Stoff für Kinder ist - und womit Kinder aufwachsen sollen.

Von Caroline Fetscher

Der erste Preis der Berlinale kann bereits vergeben werden. Es ist der rostige Bär für selbstgefällige Überheblichkeit, und er geht kollektiv sowohl an die Filmschaffenden, die demonstrativ den Empfang beim Bundespräsidenten meiden, als auch an jenes Fachpublikum, das jede Solidaritätsadresse mit diktatorisch geknechteten Künstlern und jeden Aufruf zum militärischen Interventionismus derart engagiert bejubelt, als sei bereits damit der Dienst an einer besseren Welt geleistet, bevor es sich dann, vom Klatscheinsatz erschöpft, aber erleichtert, um die besten Plätze am Buffet und dem Schaumweinausschank drängt.

Mitte Januar, ein Abend in Berlin, auf einem der vielen vermeintlichen Höhepunkte der Krise um Bundespräsident Christian Wulff: Eine große deutsche Tageszeitung – Name tut nichts zur Sache – feiert mit Hunderten von Gästen eine lange Nacht am Pariser Platz, mit Schampus und weniger teuren Getränken sowie schönen Speisen satt. Natürlich reden fast alle irgendwann teils ehrlich kritisch, teils lustvoll hämisch über die leicht korruptös gesponserte Republik und natürlich über die Affäre des Bundespräsidenten.

Von Robert Leicht

Wenn der Fußball große Oper ist, dann ist Hertha BSC Seifenoper. Von den vielen kleinen und mittleren Dramen, die an jedem Bundesligaspieltag aufgeführt werden, passiert das seifigste derzeit in Berlin.

Von Friedhard Teuffel

Das Ergebnis der Volksabstimmung über die Zukunft des Oberbürgermeisters in Duisburg wird weit über die Stadt hinaus wirken. Den Initiatoren des Abwahlverfahrens ist gelungen, was sie selbst bis kurz vor Ende des Urnengangs kaum für möglich gehalten hatten: Sie haben bald jeden zweiten Bürger der Ruhrstadt mobilisiert.

Die Finanzkrise führt uns vor Augen, wie ein außer Kontrolle geratener Kapitalismus, die Menschen ins Elend gestürzt hat und immer noch stürzt. Während viele längst radikalere Gegenmaßnahmen vorschlagen, hat der Gipfel der größten Volkswirtschaften 2009 in Pittsburgh beschlossen, auf globaler Ebene wieder zu einer regulierten Finanzmarktwirtschaft zurückkehren zu wollen.

Die Jagd auf Wulff wird selber zur Affäre. Christian Wulff sollte danach beurteilt und auch kritisiert werden, was er im Amt des Bundespräsidenten tut - unter seine Zeit als Ministerpräsident sollte aber endlich ein Strich gezogen werden.

Von Robert Leicht