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Der Wohnblock Staudenhof am Alten Markt soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

© Andreas Klaer

Debatte um Potsdamer Staudenhof-Areal: Grüne und SPD wollen Neubau ohne Tiefgarage

In der Potsdamer Stadtpolitik nimmt die Debatte um den DDR-Wohnblock eine neue Richtung auf. Es geht um die Zukunft nach dem beschlossenen Abriss des Gebäudes am Alten Markt.

Für die Zukunft des Staudenhof-Areals gibt es ab sofort in der Kommunalpolitik einen neuen Debattenpunkt: Die Grünen beantragten zusammen mit der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, dass auf die ursprünglich geplante Tiefgarage unter dem Neubau für den DDR-Wohnblock verzichtet wird. Das haben die beiden Fraktionen jetzt in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gegeben.

Die Grünen hatten diese Idee bereits auf einer Mitgliederversammlung beschlossen – auch als Kompromissangebot für eine Basis, in der viele Parteimitglieder für den Staudenhof-Erhalt plädieren. Damit will man die Nachhaltigkeit des Großvorhabens stärken – auch weil sich gegen den Staudenhof-Abriss inzwischen bekannte Klimawissenschaftler aussprechen. Durch den Verzicht auf die Tiefgarage könne man die Versiegelung vor Ort verringern, erklärte Grünen-Fraktionsvorsitzende Saskia Hüneke. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr vor Ort sei hervorragend, hieß es weiter. Auch weitere Vorgaben wie die Holzhybridbauweise für den Neubau seien mit den Zielen eines sozialen Wohnungsbau vor Ort vereinbar, zeigte sie sich überzeugt.

Auch die SPD-Fraktion unterstütze das Anliegen als Beitrag in Sachen Bauwende für mehr Klimaschutz, hieß es. Die Sozial.Linken als Partner in der rot-grün-roten Rathauskooperation, die gegen den Abriss des Gebäudes sind, reagieren hingegen skeptisch. Fraktionschef Stefan Wollenberg sagte auf PNN-Anfrage, an Maßnahmen für ein „nachträgliches Greenwashing“ des klimaschädlichen Abrisses beteilige man sich nicht. „Zumal auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Neubaukonzepts und damit die langfristige Sicherung des Sozialwohnungsbestands am Standort immer mehr in Frage steht“, so Wollenberg.

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