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Der Staudenhof: Am Dienstag war noch die Polizei für Ermittlungen vor Ort.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

Feuer im Staudenhof: Polizei ermittelt wegen Verdachts der Brandstiftung

In der Nacht zum Dienstag hat es in dem Wohnblock in Potsdam gebrannt. Verletzt wurde niemand. Mehrere Bewohner der betroffenen Etage wurden evakuiert.

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Im vor dem Abriss stehenden Wohnblock Staudenhof ist möglicherweise absichtlich Feuer gelegt worden. Denn nach einem Brand in der Nacht zum Dienstag ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung, wie die Behörde mitteilte. Man sichere nun vor Ort mögliche Spuren.

Alarm geschlagen wurde demnach gegen 23.30 Uhr. Aus laut Polizei bisher unbekannten Gründen ist im fünften Stockwerk diverser Sperrmüll und Unrat in Brand geraten. „Durch das Feuer entstand erheblicher Rauch, der die Löschmaßnahmen zunächst behinderte“, hieß es. Gleichwohl habe die Feuerwehr die Flammen schließlich erfolgreich bekämpfen können.

Verletzt wurde niemand. Die Bewohner der betroffenen Etage wurden laut Polizei durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gebracht. Sie seien nun in einer Notunterkunft, hieß es weiter. Rauch habe es auch in den Etagen sechs und sieben gegeben. Die kommunale Bauholding Pro Potsdam teilte am Nachmittag mit, für den Mittwoch sei eine Begehung mit einem Gutachter vereinbart, der die Schäden einschätzen werde. Bei Bedarf könne man Mietern ersatzweise Unterkünfte zur Verfügung stellen, so eine Pro-Potsdam-Sprecherin.

Über den Staudenhof mit seinen rund 180 Wohnungen wird seit Monaten debattiert. Er dient unter anderem noch als Flüchtlingsunterkunft. Ab Sommer soll der Wohnblock abgerissen werden, die Fläche wird dann zunächst als Logistikstandort für die anderen Baustellen in der Potsdamer Mitte genutzt. Bis 2029 soll dann ein Ersatzbau mit Sozialwohnungen errichtet werden. Dieser Neubau wird laut Rathaus mehr Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen bieten und bessere energetische Standards aufweisen, barrierefrei sein und eine deutlich längere Restnutzungsdauer als ein saniertes Bestandsgebäude haben.

Für dieses umstrittene Unterfangen hat sich schon mehrfach eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung gefunden. Selbst eine befristete Weiternutzung hatte die Stadt abgelehnt, unter anderem mit Verweis auf offene Brandschutzfragen. Heftige Kritik gibt es von Klimaschützern, Flüchtlingsinitiativen und aus der linken Szene der Stadt.

Blick auf den Staudenhof am Dienstag.
Blick auf den Staudenhof am Dienstag.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Insofern stellte auch die dem linken Bündnis „Stadt für alle“ zugehörige Initiativgruppe via Twitter einen möglichen Zusammenhang zwischen Debatte und Feuer her, ohne freilich einen Beleg zu nennen. „Das ist bestimmt Zufall. Der Zeitpunkt, die Etage mit gültigen Mietverträgen, der bemängelte Brandschutz. Mit solchen zufälligen Bränden konnten schon so viele Häuser endlich abgerissen werden...“, schrieb die Gruppe. Zuletzt war der Staudenhof bereits kurzzeitig von linken Aktivisten besetzt worden.

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