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Dass damit das Problem der Arbeitslosigkeit nicht gelöst werden kann, ist Hans Reich auch klar. Trotzdem hält der Vorstandssprecher der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) das Programm „Kapital für Arbeit“ nicht für einen Fehltritt.

Es sollte Zehntausenden Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten einen Job verschaffen – doch das so genannte Mainzer Modell hat die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. Gut 8000 Arbeitslose sind mit Hilfe des KombiLohns in eine reguläre Arbeit gekommen, mit einigen Zehntausend hatte die Bundesregierung gerechnet.

Sie sind das Herz der HartzReform: Die so genannten Personal-Service-Agenturen, mit deren Hilfe Unternehmen neue Mitarbeiter finden und risikolos einstellen können. Der Vorteil für den Arbeitslosen: Er kann seine Fähigkeiten beweisen und bekommt womöglich einen Dauerarbeitsplatz – das ist der so genannte Klebe-Effekt.

Um die Arbeitsvermittlung und die Weiterbildung individueller machen zu können, muss sich in Deutschland seit dem letzten Jahr niemand mehr auf das Engagement des Arbeitsamtes verlassen. Seit Frühjahr 2002 gibt es Vermittlungsgutscheine im Arbeitsamt.

Weil die Jugendarbeitslosigkeit stark gestiegen ist, hat die Bundesregierung im Jahr 1999 das so genannte Programm „Jump – Jugend mit Perspektive“ ins Leben gerufen. Wer jünger als 25 Jahre ist, keine Ausbildung und keine Stelle hat, kann sich fördern lassen.

Besser schläft, wer beim Einschlafen einen dezenten Duft vom Kopfkissen einatmet. In den USA, dem Mutterland der Raumparfümierung, haben „Pillow Sprays“ Hochkonjunktur.

Nichts mehr sehen wollen, einfach abschalten – das geht am besten mit einer Schlafmaske. Auch wer beim „Power Napping“ im Büro verdunkeln möchte oder nur bei vollkommener Schwärze gut einschläft, kann sich mit diesem Modell ganz schnell ins Reich der Träume befördern.

Es sollte der ganz große Wurf werden und die Arbeitslosigkeit deutlich senken – das zumindest hatte der damalige Arbeitsminister Walter Riester (SPD) für 2002 versprochen, als das JobAktiv-Gesetz in Kraft trat. Eine schnellere Vermittlung von Stellensuchenden in eine neue Beschäftigung war das große Ziel der Reform.

Wer sich schon Tennisbälle in den Pyjama eingenäht hat, um nicht auf dem Rücken zu liegen, wird diese patentierte Erfindung zu schätzen wissen: das AntiSchnarch-Kissen, das eine phänomenale Wende in der Schlafzimmer-Akustik einleiten soll. Schnarchen ist sogar gefährlich – durch viele kurze Atemstillstände kann es zu einer latenten Unterversorgung mit Sauerstoff kommen.

Nicht nur das Fehlverhalten der Deutschbanker ist in der Finanzszene ins Gerede gekommen – auch die tief roten Bilanzen und der massive Abbau von Arbeitsplätzen umtreiben die Beschäftigten. Ähnlich wie die Bankmanager sind die Gewerkschafter aber peinlich darum bemüht, das Wort „Bankenkrise“ zu vermeiden.

Mit zahllosen Gesetzen kämpft die Bundesregierung gegen die Misere auf dem Jobmarkt – trotzdem steigt die Arbeitslosigkeit. Jetzt hofft die Koalition auf neue Ideen

Von
  • Carsten Brönstrup
  • Cordula Eubel

Piep, piiieeep: Obwohl dieser Wecker von der Firma „Junghans“ ziemlich harmlos aussieht, hat er es in sich. Er läuft absolut leise.

Ausgelöst durch den Skandal um geschönte Vermittlungsstatistiken vor einem Jahr steht den Arbeitsämtern in Deutschland ein radikaler Umbau bevor. Unternehmensberater vergleichen das Umsteuern der Riesenbehörde mit 90 000 Mitarbeitern mit der Privatisierung von Post und Telekom in den achtziger Jahren.

Von Cordula Eubel