Der Filmemacher Wim Wenders hat auch als Fotograf Erfolg. Wie die Galerie im Café Einstein Unter den Linden 42 mitteilte, haben bislang 15 000 Menschen die Fotoausstellung "Neulich in Havanna" besucht.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 01.09.1999
Vier Jahre des Durcheinanders und der Unübersichtlichkeit gehen heute offiziell zu Ende, wenn die Bahn die Wiedereröffnung des auch in der Bauzeit nicht geschlossenen Bahnhofes Friedrichstraße feiert. Aus der ehemaligen Grenzstation ist ein Einkaufszentrum mit Gleisanschluss geworden.
Das Kulturkaufhaus Dussmann an der Friedrichstraße verzichtet vorerst auf einen regelmäßigen Sonntagsverkauf. Vor kurzem hatte es kämpferisch angekündigt, vom kommenden Sonntag an auch ohne Genehmigung zu öffnen.
Der Verkauf von Obdachlosenzeitungen auf Bahnhöfen und in Zügen ist jetzt zum ersten Mal vertraglich geregelt worden. Danach dürfen nur jeweils zwei Verkäufer pro Bahnhof ihr Produkt täglich zwischen 7 und 21 Uhr an Zugängen auf insgesamt 65 Bahnhöfen anbieten.
Brandenburgs Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) hat mit ihren Äußerungen zur möglichen Tolerierung einer SPD-Minderheitsregierung durch die PDS sowohl innerhalb der SPD als auch von Seiten der CDU Kritik ausgelöst. Hildebrandt antwortete am Dienstag im InfoRadio Berlin-Brandenburg auf die Frage, ob das "Magdeburger Modell" für Brandenburg völlig ausgeschlossen werden könne: "Das ist eine Option, selbstverständlich.
Ein gescheiterter Posträuber hat sich gestern Nachmittag in Zehlendorf seinen Fluchtweg freigeschossen. Er feuerte viermal auf ein Polizeifahrzeug, das ihn verfolgte, und traf zweimal die Windschutzscheibe.
Bei einem Unfall zwischen einem 34-jährigen Radfahrer aus Prenzlauer Berg und einer 68 Jahre alten Fußgängerin aus Schmargendorf auf der Karl-Liebknecht-Straße wurden in der Nacht zu gestern beide Beteiligte erheblich verletzt. Der Radler fuhr nach Auskunft der Polizei auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung Alexanderplatz und erfasste die Rentnerin, die möglicherweise die Straße betrat, ohne auf den Verkehr zu achten.
Durch einen Hundebiss wurde am Dienstagabend ein Polizist in der Pankower Allee verletzt. Als die Beamten an einer Wohnungstür klingelten, ging die Tür auf, der Hund sprang heraus und biss zu.
Ein wegen Totschlags mit Haftbefehl gesuchter 18-jähriger Türke hat sich am Dienstag der Polizei gestellt. Dem Mann wird, wie berichtet, vorgeworfen, am 18.
Nach eineinhalbjährigen Ermittlungen ist es der Polizei jetzt gelungen, einen internationalen Schleuserring zu zerschlagen. Die führenden Köpfe des aus mindestens 20 Personen bestehenden Rings waren zwei Jugoslawen: ein 34-jähriger Mann aus Neukölln und eine 36 Jahre alte Frau aus Kreuzberg.
Mit ihren Monatsmarken in der Tasche hatten sie den BVG-Kontrolleuren seelenruhig entgegen gesehen. Doch nur Sekunden später fanden sich die BVG-Kunden auf dem Bahnsteig wieder: als Schwarzfahrer mit einem Ermittlungsverfahren am Hals.
Tödliche Verletzungen erlitt am Dienstag ein 40-jähriger Motorradfahrer, der gegen 9.50 Uhr auf der Bahnhofstraße gestürzt war.
Die Privatisierung der Flughafengesellschaft BBF muss nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen neu ausgeschrieben werden. Nach dem Scheitern der Vergabe an das Hochtief-Konsortium durch den Beschluss des Oberlandesgerichts Brandenburg stecke man in einer Sackgasse, sagte gestern die Fraktionsvorsitzende Renate Künast.
Berlin: Der Polizeipräsident will interne Ermittler einsetzen und gegen straffällige Beamte vorgehen
Nach der Pleite bei den Ermittlungen gegen angeblich korrupte Polizeibeamte im Landeskriminalamt (LKA) durch die AG RumBa will die Polizeiführung jetzt eine neue Organisationseinheit ins Leben rufen. Sie soll dann ermitteln, wenn Verdacht besteht, dass Polizisten Straftaten begangen haben.
Schwere Vorwürfe gegen den Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin, Christian Thielemann, hat die Zeitung "Die Welt" erhoben: Der Dirigent vernachlässige seine Berliner Pflichten, seit ihn Wolfgang Wagner eingeladen habe, im Sommer 2000 in Bayreuth an Stelle von Daniel Barenboim die "Meistersinger" zu dirigieren. Drei Proben für die bevorstehende Berliner Premiere von Schönbergs "Moses und Aron" habe Thielemann bereits abgesagt, berichtete die Zeitung.
"Es ist vier Stockwerke hoch, und 20 Fenster breit. Es faßt 300 bis 400 Kranke von welchen selten mehr als 10 bis 12 sterben", schrieb ein Zeitgenosse über das 1756 in der Oranienburger Straße 56 gebaute Jüdische Krankenhaus.
Eberhard Diepgen kann sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: "Vielfältige Gespräche" seien schon nötig gewesen, um einen der großen Konzerne zu einer Entscheidung für Berlin zu drängen, ließ sich der Regierende am Mittwoch bei einem Besuch auf dem Betriebsgelände der ABB in Berlin-Pankow entlocken. Doch immerhin zeigten die Gespräche Erfolg: Die künftige Deutschland-Zentrale der ABB Alstom Power, des neuen Gemeinschaftsunternehmens, in dem ABB und Alstom ihre Kraftwerksaktivitäten zusammenlegen, wird, wie berichtet, an der Spree angesiedelt.
Die Hoffnung, dass die Großkonzerne wieder ihre Hauptquartiere an der Spree aufschlagen, hat sich nach der Wende schnell zerschlagen. Einige Umzügler aber gibt es doch; zum BeispielAdtranz Holding.
Die Zukunft der Berliner Wirtschaft liegt im Dienstleistungssektor. Diese Einschätzung teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Mittwoch in Köln mit.
Jeder Tag ist Wahltag. Seit heute ruft die Berliner CDU in einer öffentlichen Kampagne alle Wahlberechtigten auf, schon vor dem 10.
Mit Zurückhaltung hat die Berliner SPD-Spitze auf Signale aus der Brandenburger SPD reagiert, nach der Landtagswahl am Sonntag eventuell eine Tolerierung durch die PDS anzustreben. "Wir geben den Brandenburgern keine Ratschläge", sagte SPD-Spitzenkandidat Walter Momper dem Tagesspiegel.
Die internen Kontroversen in der Berliner SPD weiten sich zu einer Schlammschlacht aus. Nach seiner Kritik an dem Spitzenkandidaten Walter Momper droht nun der frühere Regierungssprecher in der Ära Helmut Schmidts, Klaus Bölling, den SPD-Landesvorsitzenden Peter Strieder wegen "der Verbreitung einer ehrenrührigen Behauptung" zu verklagen.
Die Lehrstellen-Situation ist nach wie vor angespannt. Auch gestern, am ersten Tag des neuen Ausbildungsjahres, hatten nach Angaben der Senatsverwaltung für Berufsbildung 10 000 junge Leute in Berlin nochkeinen Ausbildungsplatz, 1750 freie Stellen waren noch unbesetzt.
Der Bund hält an den Räumungsklagen gegen Mieter von Alliiertenwohnungen fest. Das sagt Helmut John, der Sprecher der Oberfinanzdirektion Berlin.
"Selig sind die Barmherzigen" - mit der fünften Seligpreisung aus der Bergpredigt eröffnete gestern Morgen Pfarrerin Sylvia von Kekulé den Gottesdienst zum Gedenken an den Beginn des 2. Weltkriegs vor 60 Jahren.
Kleiner Test: Wie findet man seinen Bahnsteig? Otto Normalreisender als S-Bahn-Stammkunde hat keine Probleme.
Den Menschen im Erdbebengebiet in der Türkei wird egal sein, was zu der Benefiz-Veranstaltung auf dem Alexanderplatz geführt hat. Für sie zählt nur das Resultat.
Zwei US-Jeeps vom Verein Allied Military Vehicle Drivers waren gestern aufgefahren, außerdem glänzten vorm Festzelt für die Grundsteinfeier zwei alte Chevys vom Typ Corvette: Erinnerung an die Amerikaner und ihre McNair-Barracks. Neben denkmalgeschützten Bauten ist ein weites Feld entstanden, auf dem bis 2001 etwa 520 Wohnungen in Reihen-, Doppel- und Terrassenhäusern errichtet werden: das "Quartier McNair".
"Auf den City-Blick kann es nicht ankommen", stellte Amtsrichterin Anne-Kathrin Becker gestern klar, als sie das Haus Bundesallee 159 besuchte. Wie berichtet, konnten von dem benachbarten Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Durlacher Straße erst drei von fünf geplanten Etagen gebaut werden, weil die Mieterin SylviaLooks ihr großes Wohnzimmerfenster im vierten Stock nicht zumauern lassen will.
Das an der Fischerinsel geplante Hochhaus wird nicht gebaut. Stattdessen soll entlang der südlichen Gertraudenstraße ein neuer Gebäudekomplex mit einer Mischung aus Wohnen, Einzelhandel, Hotel und Büros sowie ein grüner Stadtplatz mit untergelagerten Parkplätzen entstehen.
Mit den Gropius-Passagen an der Johannisthaler Chaussee in Neukölln wird heute das größte Einkaufszentrum der Stadt offiziell in Betrieb genommen. In den vergangenen 13 Monaten ließ dort die Münchner H.
Unter dem Motto "Berlin hilft" findet am Wochenende auf dem Alexanderplatz eine Benefiz-Veranstaltung für die Erdbebenopfer in der Türkei statt, die unter der Regie des Kaufhofes steht. Gleichzeitig will das Kaufhaus am Alexanderplatz am Sonnabend seine Öffnungszeit bis 18 Uhr ausdehnen und am Sonntag von 12 bis 17 Uhr öffnen.
Das Einkaufsviertel Karl-Marx-Straße soll attraktiver werden, um gegen die Konkurrenz der großen Shopping-Center gewappnet zu sein: Der Sonderausschuss der Bezirksverordneten einigte sich am Dienstagabend auf mögliche Schritte in diese Richtung. In einem Abschlussbericht werden ein besserer Umgang mit Parkplätzen, eine Gewerberaumbörse, einheitliche Öffnungszeiten, die Kooperation mit Kultureinrichtungen, die stärkere Intergration ausländischer Händler und ein Forum für Gewerbemieter und Vermieter gefordert.
Diepgens bester Mann im Wahlkampf ist eine Frau und heißt Hildebrandt. Da kann Walter Momper noch so oft versichern, mit der PDS werde er unter gar keinen Umständen nach dem 10.