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Jeder, der in die modernen Dienstleistungsmühlen gerät, weil er den Telefonanbieter wechseln will, seine Stromrechnung nicht versteht oder urplötzlich nicht mehr ins Internet kommt, erlebt eine besonders reizvolle Variante des Dokumentartheaters: das vom dialektischen Missverständnis geprägte Rollenspiel mit einem Callcenter-Angestellten, der ihm nach vorgefertigtem Skript lauter Fragen stellt, die er nicht beantworten kann, weil sie nicht das Geringste mit seinem Problem zu tun haben. Die häufigste Frage, die an mich persönlich von Callcenter-Mitarbeitern herangetragen wurde, lautet: „Leuchtet beim intervallartigen Drücken des B-Knopfes die Lampe an Ihrem Splitter gelb oder grün?

Von Christine Wahl

Stiftung Händel-Haus erwirbt seltenen „Wassermusik“-Notendruck Die Stiftung Händel-Haus hat einen seltenen frühen Notendruck von Händels „Wassermusik“ erworben. Der Klavierauszug stammt aus einem süddeutschen Antiquariat.

Foto: dpa

Als der ganze Bühnenraum nur noch von Feuer erfüllt erscheint, verlischt plötzlich der Glutschein, so daß bald bloß ein Dampfgewölk zurückbleibt, welches sich dem Hintergrunde zu verzieht und dort am Horizont sich als finstere Wolkenschicht lagert. Zugleich ist vom Ufer her der Rhein mächtig angeschwollen und hat seine Flut über die Brandstätte gewälzt.

Guckkasten auf Zeit. An der Ecke Adalbert- und Waldemarstraße hat der Künstler Delio Jasse angolanische Stadtansichten aus Luanda in einem steinernen Pavillon installiert.

An die Präsenz von Denkmälern gewöhnt man sich schnell - und sieht sie gar nicht mehr. Der Kunstraum Kreuzberg macht jetzt die Vergänglichkeit zum Prinzip und zeigt „Open Monument“.

Von Anna Pataczek
Auf allen Kanälen. In Norwegen zeigte das öffentlich-rechtliche Fernsehen den Breivik-Prozess in voller Länge.

Im NSU-Prozess zeigt sich erneut: Der deutschen Rechtskultur fehlt es an Öffentlichkeit. Skandinavien ist da weiter, Norwegen etwa findet im Breivik-Prozess zu einem inneren Frieden - gerade weil alles öffentlich ist.

Walser und Grass. Hast du gehört, der Walter Jens soll in der NSDAP gewesen sein? Foto: dpa

Günter Grass, Hans-Dietrich Genscher, Walter Jens: Malte Herwig lobt den Wandel der Flakhelfer zu "vorbildlichen Demokraten“. Doch deren Umgang mit der eigenen Vergangenheit war alles andere als vorbildlich.

Von Ernst Piper

Hermann Parzinger,geb. 1959, ist seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und damit oberster Dienstherr der Staatlichen Museen zu Berlin.

Mara Hvistendahl beschreibt die fatalen Folgen der Familienpolitik in Asien.

Von Stefan Berkholz

Am morgigen Dienstag kommt mit „Inferno“ weltweit der neue Thriller des US-Amerikaners Dan Brown auf den Markt. In Deutschland veröffentlicht der Kölner Bastei-Lübbe-Verlag den Roman.

Der Künstler wendet sich an das Gefühl, und nicht an den Verstand; wird ihm mit dem Verstande geantwortet, so wird hiermit gesagt, dass er eben nicht verstanden worden ist, und unsere Kritik ist in Wahrheit nicht anderes als das Geständnis des Unverständnisses des Kunstwerkes, das nur mit dem Gefühl verstanden werden kann – allerdings mit dem gebildeten und dabei nicht verbildeten Gefühle. Wen es nun treibt, Zeugnis von seinem Unverständnisse des Kunstwerkes abzulegen, der sollte vernünftigerweise nur eines zu erforschen sich vornehmen, nämlich die Gründe, warum er ohne Verständnis blieb.

Für Immanuel Kant gab es genau vier Fragen, die sich ernsthaft denkende Menschen stellen müssen. Wir beantworten sie, nicht immer ganz ernst gemeint, mit dem Hinweis auf eine besonders empfehlenswerte Veranstaltung im Vortrags-, Lesungs- und Debattendickicht Berlins – und den Menschen, der dahintersteht.

Von Dr. Elke Brüns
Morning-after-picture: Julya Rabinowich and Katy Derbyshire.

The Austrian writer Julya Rabinowich is not a drinker, but savours the smell of wine nonetheless. Katy Derbyshire meets her at a Swiss literary festival and invites her out on the town. Austrian literature, refugees, sex on anthills, how to be Russian and Jewish, and other typical female bonding subjects are discussed.