In Zeiten leerer Kassen bei Bund, Ländern und Gemeinden geht über dem Freistaat Bayern ein kräftiger Geldregen nieder. Um mindestens 3,1 Milliarden Mark bessert der jüngste Verkauf von Viag-Aktien an die Düsseldorfer Veba AG die bayerischen Haushaltsmittel auf.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 01.10.1999
Trotz der Aufhebung des Embargos durch die Europäische Union (EU) wird Frankreich weiterhin kein britisches Rindfleisch einführen. Das teilte am Freitag das Agrarministerium in Paris mit, nachdem das staatliche Institut für Lebensmittelüberwachung AFSSA zu dem Schluss gekommen war, die Einfuhr britischen Rindfleischs sei immer noch risikobehaftet.
Lange Zeit sind die Anleihemärkte den Aktienmärkten "vorgelaufen". Am amerikanischen Anleihemarkt schlugen sich die Befürchtungen steigender Zinsen nieder und belasteten so auch den Aktienmarkt.
Nicht viele DDR-Staatsunternehmen konnten nach der Wende auf Erfolgskurs steuern. Zu den wenigen Betrieben, die im Strudel der Privatisierungspolitik nicht untergingen, gehört der frühere Monopolist Deutsche Binnenreederei (DBR): Die ostdeutschen Schifffahrtsleute konnten zu ihrem 50-jährigen Jubiläumam Freitag in Berlin erwartungsvoll in die Zukunft blicken.
Für Verwirrung hat die kurzfristige Absage des Bundeskanzlers beim Basler Zukunftsforum der Prognos AG gesorgt. Schröder hatte dort zum Thema "Politik zwischen Krisenmanagement und Gestaltungsaufgabe" sprechen sollen.
Wahrscheinlich noch in diesem Monat können Berliner ihren Strom im KaDeWe kaufen. Denn der Kaufhauskonzern Karstadt verkauft künftig in seinen Warenhäusern auch Strom des Branchenführers RWE Energie.
Beim Streit um die Besteuerung der Telekom-Treueaktien zeichnet sich keine Einigung ab. Zwar legten die Bundesländer am Freitag einen Kompromiss-Vorschlag vor, wonach sie zunächst von einer Besteuerung absehen wollen, falls Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) beim zweiten Teil des Telekom-Börsenganges einer Steuererhebung zustimmt.
Bis Ende 2000 reales Wachstum von 2,75 Prozent prognostiziert, Arbeitslosigkeit könnte auf 3,7 Millionen sinkenro Deutschland steht nach Einschätzung der Dresdner Bank am Anfang einer Hochkonjunktur. Erstmals seit fünf Jahren dürfte damit die Arbeitslosigkeit deutlich unter die Schwelle von vier Millionen fallen.
"Wenn die Blätter fallen, fallen auch die Kurse" - nur bis Mitte des Börsenmonats September konnte der Dax dieser Börsenweisheit trotzen. Dann fegten die ersten Herbststürme über die Börse und drückten den Index von 5400 auf knapp 5150 Punkte - ein Verlust von rund fünf Prozent.
Das Atom-Unglück in der japanischen Brennelemente-Fabrik von Tokaimura hat die Börse in Tokio am Freitag relativ wenig erschüttert. Kursausschläge gab es nur bei einzelnen Aktien.
Die zum Viag-Konzern zählende SKW Trostberg AG plant mit Hochdruck weitere Firmenzukäufe. Speziell "in der Sparte Feinchemie müssen wir akquirieren", sagte SKW-Chef Utz-Helmuth Felcht in München.
Deutschland, Frankreich und Italien gehören in der Arbeitsmarktpolitik zu den schlechten Schülern der OECD. Gute Noten erhalten demgegenüber die Niederlande und Irland.
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) geht davon aus, dass sich der Preis für Erdöl über der 20-Dollar-Marke pro Barrel halten wird. Der Chef der Forschungsabteilung des Kartells, der Libyer Shukri Ghanem, sagte der Berliner Tageszeitung "Die Welt": "Ich sehe niemanden, der in naher Zukunft einen neuen Preiskrieg anzetteln wird, der die nun erreichte Stabilität des Erdölpreises zerstören könnte.
In Deutschland wird es keinen Versuch mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Handwerkerleistungen oder andere arbeitsintensive Dienstleistungen geben, um auf diese Weise die Nachfrage anzuregen und der Schwarzarbeit zu begegnen. Das geht laut "Hannoverscher Allgemeiner Zeitung" aus einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums an den Bundestag hervor.
Ecuador hat nach eigenen Angaben die dem Land drohende Zahlungsunfähigkeit zunächst abgewendet. Das sagte Zentralbankchef Pablo Better am Donnerstag in Washington.
Die Bewag hat juristische Schritte gegen das Bundeskartellamt eingeleitet. Wie am Freitag bekannt wurde, hat der Energieversorger Beschwerde gegen die Anordnung des Kartellamts eingelegt, wonach das West-Berliner Stromnetz für Bewag-Konkurrenten geöffnet werden muß.
Im Konflikt um die drohende Schließung des seit fast drei Wochen besetzten Alcatel-Kabelwerks in Neukölln haben sich die Fronten verhärtet. Das Unternehmen beantragte die Einsetzung der Einigungsstelle beim Arbeitsgericht.
Verkäufe, Allianzen, Börsengänge - Siemens ist dieser Tage ein verlässlicher Lieferant von Nachrichten. Das war nicht immer so.
Australien, Neuseeland und die zehn Asean-Staaten wollen bis zum Jahre 2010 eine gemeinsame Freihandelszone schaffen, die der Weltregion international größeres Gewicht verschafft. Die Wirtschaftsminister der zwölf Staaten setzten am Freitag in Singapur einen Ausschuss ein, der innerhalb eines Jahres die Voraussetzungen für einen gemeinsamen Markt erarbeiten soll.
Das traditionsreiche Berliner Werkzeugmaschinenunternehmen Niles hat am Freitag die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts seines neuen Werks in Marzahn gefeiert. Der Neubau entsteht auf einem 20 000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet Wolfener Straße.
Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Immobilienmanager und Chef der Kölner Fundus-Gruppe, Anno August Jagdfeld, wegen Kapitalanlagenbetrugs. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitag in Köln berichtete, sollen in einem Prospekt für Immobilien-Fonds der familieneigenen Fundus GmbH falsche Angaben gemacht worden sein.
Die britische Billigfluglinie Debonair hat am Freitag Konkurs angemeldet. Wie die Konkursverwalter Deloitte & Touche mitteilten, wurden alle Flüge der Debonair eingestellt.