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Die Deutsche Hospiz-Stiftung will kurzfristig ein zentrales Register für Patientenverfügungen bei nicht mehr heilbarer Krankheit einrichten. Dort könne jeder eine Willenserklärung für die medizinische Behandlung in solchen Fällen hinterlegen, sagte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Friedhelm Farthmann, am Freitag in Berlin.

Sie arbeiteten zusammen wie zweieiige Zwillinge, über anderthalb Jahrzehnte hinweg: Oskar Lafontaine und Reinhard Klimmt 1985 brachen sie die Vormacht der Saar-CDU.Klimmt, geborener Berliner, gelernter Historiker und schon lange eingefleischter Saarländer, gehört zu jenen Politikern, denen von allen Seiten stets Gradlinigkeit und Verlässlichkeit bescheinigt wird.

Das Auswärtige Amt hat erstmals einen Krisenbeauftragten ernannt: Hubertus von Morr, der vorher im Bundeskanzleramt tätig war, wird für die Leitung des Lage- und Krisenzentrums zuständig sein, teilte das Auswärtige Amt am Freitag in Berlin mit.Morr obliegt ab sofort auch die Leitung der jeweils ad hoc gebildeten Krisenstäbe und die Krisenkoordinierung mit anderen Behörden wie dem Führungszentrum der Bundeswehr und dem Bundesinnenministerium.

Der Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen (UN) für Kinder in Kriegen, Olara Otunnu, hat die Rebellen in Sierra Leone aufgefordert, alle Kinder aus ihrer Gewalt freizulassen. "Es ist unbeschreiblich, wie viele verstümmelte, missbrauchte Kinder, die im Bürgerkrieg als Soldaten eingesetzt wurden, sich noch immer in den Reihen der Rebellen befinden", sagte Otunnu am Freitagmorgen in einem BBC-Interview.

Die UN-Verwaltung im Kosovo (Unmik) hat die Provinz aus dem jugoslawischen Währungssystem herausgelöst und die Deutsche Mark de facto zur Hauptwährung gemacht. Alle alten jugoslawischen Beschränkungen für den Besitz und die Verwendung von Bargeld und Bankguthaben in ausländischen Währungen seien aufgehoben, zitierte Unmik-Sprecherin Daniela Rozgonova am Freitag in Pristina aus einer Verordnung, die Unmik-Leiter Bernard Kouchner erlassen hat.

In der märkischen SPD-Spitze geht man davon aus, dass der in die Schusslinie geratene Potsdamer IHK-Geschäftsführer Peter Egenter nicht Wirtschaftsminister wird. Wie aus gut informierten SPD-Kreisen gestern verlautete, rechne man damit, dass Egenter nach der Landtagswahl am Sonntag seine Kandidatur unter dem Druck der bislang gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückziehen werde.

Von Thorsten Metzner

Die Unterzeichnung des neuen israelisch-palästinensischen Abkommens über Teilrückzüge und Freilassungen verzögerte sich auch am Freitag. Dank erstmaliger amerikanischer Intervention konnten allerdings die letzten Streitpunkte weitgehend beigelegt werden, sodass allgemein die Unterzeichnungszeremonie für Sonnabendnacht im ägyptischen Rotmeerbadeort Sharm el-Sheikh erwartet wird.

Von Charles A. Landsmann

Die Bündnisgrünen haben einen Alternativvorschlag zur Besteuerung von Gewinnen aus Kapitallebensversicherungen gemacht. Statt eines Freibetrages von maximal 30 000 Mark regten sie an, den Ertrag aus der Versicherung rechnerisch auf fünf Jahre zu verteilen.

Die Krankenkassen rechnen bis zum Jahresende mit einem Ausgleich ihrer derzeitigen Einnahmedefizite. Führende Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherungen bestätigten am Freitag ferner die tags zuvor geäußerte Erwartung von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer, dass die Beitragssätze in diesem Jahr nicht angehoben und auch im kommenden Jahr stabil bleiben würden.

Während aus Thüringen Kompromißbereitschaft anklingt, wird auch vom linken Flügel der Grünen Kritik lautZwei Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg und dem Saarland haben die SPD-Ministerpräsidenten Manfred Stolpe und Reinhard Klimmt angekündigt, zentrale Reformvorhaben der Bundesregierung im Bundesrat abzulehnen. Stolpe erklärte am Freitag, er könne dem Sparpaket in jetziger Form nicht zustimmen.

Die Bundesregierung will auch künftig trotz schmaler Kassen bei der Förderung des Behinderten-Leistungssports die gleichen Kriterien anlegen wie bei der Unterstützung des allgemeinen Leistungssports. Diese Zusicherung gab Bundesinnenminister Otto Schily am Freitag in Bonn in Anwesenheit von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch den Vertetern des Internationalen Paralymischen Komitees (IPC), das seinen Weltsitz von Brüssel nach Bonn verlegt hat.

Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Bündnisgrünen, Claudia Roth, hat nach dem Selbstmord eines marokkanischen Abschiebehäftlings eine Reform der Abschiebehaft gefordert. Es sei ein unhaltbarer Zustand, dass Personen zur Erzwingung ihrer Ausreise monatelang zwangsweise in Abschiebehaft genommen würden, erklärte Roth am Freitag vor Journalisten in Bonn.