Der radikale Konzernumbau hat Siemens einen unerwarteten Rekordgewinn beschert. Die Börse reagierte auf die Nachricht am Mittwoch mit einem Kurssprung der Siemens-Aktie von 86 auf 90,40 Euro.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 03.11.1999
Der Dortmunder Energieversorger VEW geht mit einem stabilen Ergebnis in die Fusion mit dem Essener RWE-Konzern. Das Konzernergebnis nach Steuern habe per Ende September wie bereits im Vorjahr bei 146 Millionen Mark gelegen, teilte VEW am Mittwoch in seinem Aktionärsbrief mit.
Die australisch-amerikanische News Corp. des Medienunternehmers Rupert Murdoch steht kurz vor dem großen Einstieg in Deutschland.
Europas größter Finanzdienstleister aus der Automobilwirtschaft, die Volkswagen Bank direct, will sich zwar nicht zu einer Universalbank entwickeln. Das Angebot soll jedoch sukzessiv weiter ausgebaut werden.
Die Adidas-Salomon AG hat im dritten Quartal 1999 ihren Konzernumsatz um vier Prozent auf 3,1 Milliarden Mark gesteigert. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte, wuchs der Umsatz für die ersten neun Monate um drei Prozent auf 8,1 Milliarden Mark.
Der Wiesbadener Kohlenstoff und Grafitspezialist SGL Carbon AG hat seine kartellrechtlichen Streitigkeiten in den USA nahezu vollständig beigelegt und sieht sich trotz erneuter Umsatz- und Ergebniseinbußen im dritten Quartal wirtschaftlich im Aufschwung. Wie Vorstandschef Robert Koehler am Mittwoch in Frankfurt sagte, werden durch die Vergleiche mit den US-Zivilklägern sämtliche Ansprüche wegen illegaler Preisabsprachen gegen die SGL und ihre US-Tochter fallen gelassen.
Im Bieterwettstreit um den Landesanteil an dem Stromversorger Energie Baden-Württemberg (EnBW) sind nur noch der französische Staatskonzern Electricité de France (EdF) und der Essener RWE-Konzern im Rennen. Die Münchener Viag bestätigte am Mittwoch, sie habe bis zum Ende der Bieterfrist am Dienstag kein Angebot für den 25-prozentigen Anteil der Stuttgarter Landesregierung abgegeben.
Entspannung beim Schienenfahrzeughersteller Bombardier/DWA: Der Aufsichtsrat segnete am Mittwoch zwar die Pläne des Vorstandes ab, bis Ende kommenden Jahres in den deutschen Werken bis zu 1129 Stellen abzubauen, knapp ein Viertel der noch 5100 Arbeitsplätze. Für das Werk im brandenburgischen Vetschau mit noch 135 Beschäftigten, das nach den Plänen geschlossen werden sollte, aber gibt es noch eine Gnadenfrist.
Beim Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder in China werden Abkommen über Investitionen in Höhe von knapp sechs Milliarden Mark unterschrieben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Peking sind es Vereinbarungen der Konzerne BASF und Bayer über den Bau von Chemieanlagen.
Die amerikanische Pharmaindustrie steht nach Presseberichten vor ihrer bislang größten Fusion. Die Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" berichtete am Mittwoch, die US-Pharmakonzerne American Home Products (AHP) und Warner-Lambert verhandelten über einen Zusammenschluss im Wert von 65 Milliarden Dollar (121 Milliarden Mark).
Können diese Kurse lügen? Um 60 Prozent hat sich der Kurs der Siemens-Aktie seit Januar verbessert, während der Deutsche Aktien-Index (Dax) es nur auf zehn Prozent gebracht hat.
Die Einkommen der Deutschen in Ost und West haben sich seit 1991 weitgehend angenähert. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln am Mittwoch berichtete, erreichten die Nettolöhne und -gehälter 1998 in den neuen Bundesländern inzwischen 86 Prozent der West-Einkommen.
Die Strom- und Gaspreise für Industrie, Gewerbe und private Haushalte werden im kommenden Jahr in Deutschland weiter fallen. Damit rechnet der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK).
"Immer besser." Diese beiden Worte, die sein Großvater auf den Deckel der ersten Miele-Waschmaschine schrieb, sind für Rudolf Miele bis heute gelebte Firmenphilosophie.
Der Getränkekonzern Brau und Brunnen hat im laufenden Geschäftsjahr trotz eines rückläufigen Bierabsatzes sein Ergebnis deutlich verbessert. In den ersten neun Monaten kletterte der Gewinn vor Steuern von 10,4 Millionen Mark auf 29,1 Millionen Mark, wie das Unternehmen am Mittwoch in einem Zwischenbericht mitteilte.
Penible Buchführung, exakte Mahnregeln - was im normalen Geschäftsleben für eine optimale Kostenkontrolle sorgt, wurde dem Beton-Kartell zum Verhängnis. Denn was die Kartellbeamten bei ihren Durchsuchungen an Belegen fanden, erleichtert ihnen nun die Beweisführung.
Die EU-Kommission zieht im Streit um den Zusammenschluss der spanischen Banco Santander Central Hispano (BSCH) mit der portugiesischen Champalimaud gegen Portugal vor den Europäischen Gerichtshof. Das gab die Kommission am Mittwoch bekannt.
Es ist der bislang größte Fall in der Geschichte des Bundeskartellamts: Mit Bußgeldern von über 300 Millionen Mark will die Behörde jene Firmen zur Verantwortung ziehen, die in den Zeiten des Baubooms zwischen 1995 und 1998 den Markt untereinander aufgeteilt und die Beton-Preise in die Höhe getrieben haben. Die Strafe trifft die Unternehmen empfindlich: Denn anders als zu Zeiten des Gemauschels ist die Baukonjunktur heute abgeflaut, die Geschäfte laufen ohnehin schlecht.
Für Manfred Westphal ist die Welt ganz in Ordnung. Auch mit höheren Zinsen in Euroland kann der Fachmann für Finanzdienstleistungen von der Bonner Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände leben.