Die Regierung streitet darüber, welche Effekte Mindestlöhne haben. Andere Länder wissen es schon längst. Deutschland kann vom Ausland hier einiges lernen.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 19.01.2008
BelgienIn kaum einem anderen Land der Europäischen Union ist der Mindestlohn so hoch und zugleich so wenig umstritten wie in Belgien. Er besteht bereits seit 1975 und gilt für alle Berufsgruppen – gestaffelt nach Alter und Berufserfahrung.
Da die Wirtschaft eine zu ernste Sache ist, um sie den Sozialpartnern oder gar den Marktgesetzen zu überlassen, wacht der französische Staat über sie. Schon ab 1950 legte er einen garantierten Mindestlohn (SMIC) fest, der zunächst jedes Jahr der Teuerung angepasst wurde.
Nokia will sein Werk in Bochum schließen. Die Mitarbeiter kämpfen um ihre Arbeitsplätze. Viele tun das nicht zum ersten Mal.
Die Anleger fürchten eine Rezession in den USA
Den staatlichen, viele Jahre stagnierenden Mindestlohn von 5,15 Dollar auf 5,85 Dollar (etwa vier Euro) zu erhöhen, gehörte zu den wenigen Wahlkampfversprechen, die die Demokraten nach Übernahme des Kongresses im Herbst 2006 innerhalb von 100 Tagen durchsetzten. Und auch das gelang ihnen gegen den Widerstand des Weißen Hauses und der Republikaner nur durch einen Trick.
Ticketpreiserhöhungen bei der Deutsche Bahn sind offenbar nicht die einzige Negativkonsequenz der jüngsten Tarifabschlüsse. Nach Informationen des "Spiegel" will das Unternehmen ein umfangreiches Sparprogramm auflegen. Wichtigster Inhaltspunkt: Ein Einstellungsstopp für Beschäftigte.
Nun will auch SPD-Chef Kurt Beck beim telefonieren nicht ständig an "dieses unglaubliche Ärgernis" erinnert werden und ruft indirekt zum Boykott von Nokia-Handys auf. Seine Warnung an den finnischen Handy-Hersteller: "Deutschland hat 82 Millionen Verbraucher".
"Lückenhaft" und "schöngerrechnet": Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin erhebt schwere Vorwürfe gegen Nokia. Der finnische Handy-Hersteller müsse Subventionen in Millionenhöhe zurückzahlen. Nokia schwärmt indes von den Löhnen in Rumänien.
Die globale Wirtschaft wirft unzählige Fragen auf. Hier eine davon:
Keine Stellenstreichungen nach Eigentümerwechsel
Die Stones bei Universal, Robbie Williams im Streik, 2000 Jobs weg - Emi schockt die Musikbranche.
Das Umweltministerium will Billigstrom für Arme einführen. Eon und RWE begrüßen das Vorhaben, Vattenfall und EnBW sind dagegen.
DIE GROSSEN VIERDerzeit gibt es noch vier große Plattenfirmen, sogenannte Major-Labels, die zusammen auf einen Marktanteil von rund 80 Prozent kommen. Dazu zählen Universal, Sony BMG, Emi und Warner.
Horst Seehofer (CSU) und Peter Struck (SPD) wollen ihre Nokia-Handys loswerden – aus Protest gegen die Werksschließung in Bochum. Doch was genau macht man zum Beispiel als Verbraucherschutzminister in einem solchen Fall?
Berlin - Der Bundesrechnungshof hat große Zweifel an der Effektivität der Bekämpfung der Schwarzarbeit durch das Bundesfinanzministerium und die ihm unterstellen Zollbehörden. In einem Prüfbericht für den Bundestag kommen die obersten Rechnungsprüfer zu dem Schluss, dass die innerhalb des Zolls eingerichtete Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) mangelhaft strukturiert ist und in weiten Bereichen ineffizient arbeitet.
Der Bundesrechnungshof kritisiert die spezialisierte Fahndung als ineffizient. Aber in Berlin klappt sie gut
NRW prüft, ob der Konzern Millionen zurückzahlen muss /IG Metall beantragt einstweilige Verfügung
Umweltminister Gabriel will billigen Strom für Arme. Die Energiekonzerne Eon und RWE finden das gut, Vattenfall und EnBW allerdings nicht. Uneinigkeit besteht auch darin, wer die Mehrkosten übernehmen soll.