Trotz Turbulenzen an den Börsen glaubt Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) nicht an einen Niedergang der Internet-Wirtschaft. Sie sei keine Modeerscheinung, sagte er zur Verleihung des Deutschen Internetpreises am Dienstag auf der weltgrößten Computermesse Cebit in Hannover.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 27.03.2001
Euroland steht erstmals seit zwei Jahren vor einer Senkung der Leitzinsen. Angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten wächst der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), dem Vorbild der US-Notenbank zu folgen und für die zwölf Euroländer das Zinsniveau nach unten zu drücken.
Der Gesetzentwurf zur Verlängerung des Briefmonopols der Deutschen Post AG, den das Bundeskabinett am heutigen Mittwoch verabschieden will, umfasst nur eine Änderung. Die aber hat es in sich: Aus der Jahreszahl 2002 soll eine 2007 werden.
Der neue Telekom-Regulierer Matthias Kurth (SPD) muss nicht mit politischem Gegenwind aus Berlin rechnen. SPD und Grüne haben sich jetzt darauf verständigt, dass der Rechtsrahmen für den Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt nicht zugunsten der marktbeherrschenden Deutsche Telekom AG geändert wird.
Der japanische Unterhaltungselektronik-Hersteller Aiwa will noch in diesem Jahr die Hälfte seiner Mitarbeiter entlassen und die Produktion in einer einzigen Fabrik zusammenlegen. Das teilte ein Firmensprecher am Dienstag in Tokio mit.
Mit Produkten rund um den Quizshow-Trend sowie den Zauberlehrling Harry Potter will die Dino Entertainment AG in diesem Jahr die Verlustzone verlassen. Der Anbieter von Kinder- und Jugendmedien war 2000 mit einem Minus von 15,0 Millionen Mark (7,7 Millionen Euro) vor Steuern in die roten Zahlen gerutscht.
Werner Schmidt, Ex-Chef der Landesbank Baden-Württemberg, wird überraschend Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Landesbank.Frank Wössner wird Ende März den Vorstand der Bertelsmann AG verlassen und auch als Vorstandschef der Buch AG ausscheiden.
Das ehemalige BMW-Vorstandsmitglied Carl-Peter Forster wird zum 1. April neuer Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG.
BMW will mit neuen Autos auch in diesem Jahr Rekorde erreichen. Trotz der Flaute auf wichtigen Absatzmärkten erwarte er auch 2001 wieder einen Zuwachs bei Gewinn und Absatz, sagte BMW-Chef Joachim Milberg am Dienstag bei der Bilanzvorlage in München.
Der Überlebenskampf des Nürnberger Elektronikkonzerns Grundig geht in eine neue Runde. "Es geht nicht um Standorte, sondern um Grundig insgesamt," sagte Großaktionär und Aufsichtsratschef Anton Kathrein nach einer Aufsichtsratssitzung am Dienstag in München.
Der seit Monaten anhaltende Streit um die Eigentumsstruktur des Berliner Stromversorgers Bewag könnte noch in in dieser Woche beigelegt werden. Wie aus Kreisen der Beteiligten verlautete, wird das Schiedsgericht am Donnerstag erneut darüber beraten, ob der amerikanische Bewag-Eigentümer Mirant (26 Prozent) (vormals Southern Energy) im vergangenen Sommer berechtigt war, der Eon AG zu untersagen, 49 Prozent der Bewag-Aktien an die Hamburger Electricitätswerke HEW zu verkaufen.
Nach der erfolgreichen Bewältigung der Holzmann-Krise will die BHF-Bank ihre Marktposition in Deutschland deutlich ausbauen. Das zum niederländischen Finanzkonzern ING gehörende Institut erzielte im vergangenen Jahr Rekordergebnisse, wie Vorstandssprecher Peter Gloystein am Dienstag in Frankfurt am Main sagte.
VW bereitet sich offenbar auf eine weitere Akquisition vor. Der Autokonzern plant den Rückkauf weiterer zehn Prozent eigener Aktien, außerdem soll die Hauptversammlung dem Vorstand eine Option auf eine Kapitalerhöhung um 130 Millionen Euro bis Juni 2006 einräumen.
Seit nunmehr einem Jahr befinden sich sowohl der Deutsche Aktienindex Dax als auch der Euro-Stoxx-50 Index in einem Abwärtstrend. Aus der notwendig gewordenen Konsolidierung nach dem Aufschwung von November 1999 bis März 2000 ist inzwischen allerdings eine sich beschleunigende Talfahrt geworden.
Wäre Werner Müller ein Unternehmer, könnte man durchaus verstehen, dass er das Briefmonopol der Post AG bis zum Jahr 2007 verlängern will. Schließlich befreit das Postgesetz den bundeseigenen Konzern von jedem Wettbewerbsdruck beim Transport und der Verteilung von Briefen.
Na endlich! Nun hat die Nationalstolz-Debatte auch die Börsen erreicht.
Der Plan der SPD-Länder, Immobilien für die Erbschaftsteuer höher zu bewerten, hat im Bundesrat offensichtlich keine Chance. Die unionsgeführten Länder kündigten "erbitterten Widerstand" an.
Herr Faltlhauser, wie bewerten Sie die Bundesratsinitiative der SPD-Länder zur Erhöhung der Erbschaftsteuer?Kaum sind die Landtagswahlen vorüber, zeigt die SPD ihre wahren Absichten: Die Hausbesitzer sollen bluten.
Die "Kündigungswelle" bei der Bankgesellschaft Berlin (BGB) rollt weiter. Nach den Vorständen erfasst sie nun die Bereichsleiter.
Die Debatte um die Erbschaftsteuer geht zurück auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom Juni 1995. Damals hatten die Richter moniert, bei Erbschaften werde Geldvermögen nach dem aktuellen Wert besteuert, Häuser und Wohnungen aber nur auf Grund des Einheitswertes aus dem Jahre 1964 (Aktenzeichen 2 BvR 552/91).
Am deutschen Rentenmarkt hat der Bruttoabsatz der Schuldverschreibungen mit 735 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um 3,8 Prozent übertroffen. Dabei ist der Bruttoabsatz der von den Hypothekenbanken und Landesbanken ausgegebenen Pfandbriefe um ein Viertel auf 216 Milliarden Euro gesunken und hat einen Anteil von 31 (Vorjahr 43) Prozent erreicht.
Irren ist zwar menschlich, an der Börse aber oft auch teuer. "An der Börse muss man Irrtümer blitzschnell erkennen und seine Position aufgeben", sagte der Spekulant George Soros einmal über seinen Anlagestil.
Die US-Technologiebörse Nasdaq will im Zuge ihrer europäischen Expansionspläne die Mehrheit an der Brüsseler Wachstumsbörse Easdaq erwerben. Damit könnte die Nasdaq im internationalen Wettbewerb mit der New York Stock Exchange - der "Wall Street" - weiter aufholen.
Eine Einigung über die künftige Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) steht unmittelbar bevor. Am Mittwoch verhandeln Wirtschaftsverbände, Stromkonzerne sowie Wirtschafts- und Umweltminister noch einmal über ein Modell, mit dem die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme subventioniert werden soll.
Die Pixelpark AG wird entgegen ursprünglicher Prognosen auch in diesem Jahr Verluste einfahren. "Das Ergebnis nach Steuern wird erst ab 2002 wieder positiv sein", kündigte Finanzvorstand Jan Kutowsky am Dienstag in Berlin an.
Die Mobilfunk-Konzerne Ericsson und Nokia streichen wegen des schärfer gewordenen Wettbewerbs insgesamt 3700 Arbeitsplätze. Ericsson kündigte am Dienstag den Wegfall von 3300 Stellen im Stammland Schweden und in Großbritannien an, Nokia die Kappung von 400 Arbeitsplätzen im Bereich Breitband-Internet.
Die Bundesregierung will nach Angaben aus Regierungskreisen die Finanzmärkte künftig stärker kontrollieren und für mehr Transparenz für die Anleger sorgen. "Ein Entwurf des vierten Finanzmarktförderungsgesetzes soll dazu noch bis zur Sommerpause vorgelegt werden", hieß es am Dienstag aus den Kreisen in Berlin.