Das Vertrauen der Investoren in die Kraft des amerikanischen Marktes ist geschwächt. Nervös erwarten sie in diesen Tagen all die Nachrichten, die Aufschluss darüber geben könnten, wie sich die Terroranschläge der vergangenen Woche auf die wirtschaftliche Entwicklung der bedeutendsten Wirtschaftsmacht der Welt auswirken werden.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 17.09.2001
Die Fluggesellschaften erholen sich nur schwer von den Terroranschlägen vergangener Woche. Auf der Nordatlantik-Strecke wurden zwar fast alle Flüge bis auf Verspätungen von rund einer Stunde normal abgefertigt, in den USA haben allerdings mehrere Fluggesellschaften Kürzungen ihrer Flugpläne und drastische Sparmaßnahmen angekündigt.
Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben ihre Herbsttagung in Washington abgesagt. Die beiden Organisationen hatten die 186 Mitgliedsstaaten zu dem traditionellen Treffen für den 29.
Öffentliche Einrichtungen und Unternehmen schützen ihre Computernetze und Datenbestände derzeit nur völlig unzureichend vor Angriffen aus dem Internet. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens zum Thema Cybercrime, das die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung am Montag in Berlin vorstellte.
Irgendjemand auf der Galerie stellt um kurz nach halb vier den Lautsprecher auf. Auch in Frankfurt erklingt God bless America, live eingespielt von der Wall Street.
Heinrich Engelke ist Volkswirt bei der Bankgesellschaft Berlin. Herr Engelke, die Verluste an der Wall Street lagen bis zum frühen Abend unter zehn Prozent.
Die Auflösung der IG Farben, des umstrittenen Nachfolge-Unternehmens des ehemals größten Chemiekonzerns der Welt, rückt nach 49 Jahren näher. Erstmals hat Liquidator Otto Bernhardt auf der Hauptversammlung am Montag in Frankfurt einen konkreten Termin genannt und das Aus der Skandalfirma für Ende 2003 in Aussicht gestellt.
Jürgen Schade wird neuer Präsident des Deutschen Patent- und Markenamtes (Dpma) in München. Der studierte Theologe und Jurist aus Berlin löst Hans-Georg Landfermann ab, der nur eineinhalb Jahre an der Spitze der weltweit drittgrößten Patentbehörde stand.
Knapp eine Woche nach der Terrorserie in den USA hat der Essener Energieriese RWE mit der Ankündigung der Übernahme des größten US-Wasserversorgers American Water Works ein Zeichen gesetzt. Der Zehn-Milliarden-Mark-Coup des Essener Unternehmen ist die erste große Übernahme nach den schrecklichen Ereignissen in New York und damit auch ein Symbol des ungebrochenen Vertrauens der Industrie in den US-Markt.
Die American Water Works Company Inc. ist als größtes an der New Yorker Börse notiertes US-Wasserunternehmen in 23 US-Bundesstaaten aktiv.
Die Risiken der Börse hatte Markus Küppers im Griff. Seine ersten Aktienerfahrungen sammelte der selbstständige Werbefachmann mit einem Technologiefonds und beim Börsengang von Infineon.
Der zum Stuttgarter Daimler-Chrysler-Konzern zählende Jettriebwerkhersteller MTU Aero Engines GmbH, München, steht offenbar vor einer Verflechtung mit seinem italienischen Konkurrenten Fiat Avio. Einen Kommentar zu Zeitungsmeldungen, MTU solle an Fiat verkauft werden, lehnten zwar die Beteiligten in München und Stuttgart auf Anfrage ab.
Die INA-Unternehmensgruppe schafft Fakten: Schon vor dem Start des öffentlichen Kaufangebots für die Aktien der FAG Kugelfischer AG hat sich das Unternehmen aus Herzogenaurach kräftig mit FAG-Anteilen eingedeckt. Bei hohen Umsätzen hat der Automobilzulieferer offenbar auch gestern am Markt eingekauft.
Terror, Kriegsfurcht, Baisse: Wer jetzt sein Geld anzulegen hat und die abgestürzten, extrem schwankenden Aktienmärkte scheut, kann einen der vielen sicheren Häfen anlaufen. Ihnen allen ist eines gemein: Das geringe Risiko mindert auch die Ertragschance.
Die Deutsche Telekom wird voraussichtlich ihre für das Jahr 2002 geplanten Investitionen zusammenstreichen, um die Schulden wie geplant abbauen zu können. "Es gibt Spielraum bei den Investitionen, die wir zurückfahren könnten, ohne dass wir unsere Wachstumsprognosen in Gefahr brächten.
Unter Geldwäsche versteht man das Einschleusen von Kapital in den Wirtschaftskreislauf, das illegal erworben wurde. Gewaschen wird Geld, um dessen Herkunft zu verschleiern - es stammt meist aus Delikten wie Drogenhandel, Prostitution, Erpressung oder Steuerhinterziehung.
Die zuständigen deutschen Aufsichtsbehörden haben bisher keine Hinweise darauf gefunden, dass im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in New York und Washington Börsenteilnehmer und somit möglicherweise auch Terroristen widerrechtliche Spekulationsgewinne mit Insidergeschäften erzielt haben. Im Prinzip könnten sich Akteure an den internationalen Finanzmärkten der durchaus bekannten und üblichen Mittel der Leerverkäufe oder Termingeschäfte bedienen, wenn sie vorher über die Anschläge informiert sind, und auf fallende Aktienkurse setzen.
Trotz der Terror-Anschläge in New York und Washington soll der Preis für Rohöl nicht über 28 US-Dollar steigen. Das will zumindest die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erreichen.