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Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) will trotz der Zusatzlasten für den Haushalt, die nach den Terroranschlägen in den USA absehbar sind, die Konsolidierung der Staatsfinanzen fortsetzen. Es sei aber gut möglich, dass die Politik wegen der veränderten Lage neue Prioritäten setzen würde und der Staat zusätzliche Anforderungen schultern müsse, sagte Eichel am Dienstag auf dem 11.

Ungeachtet weiterer Zinssenkungen durch die japanische und mehrere europäische Zentralbanken sind die Aktienkurse an den europäischen Börsen am Dienstag gesunken. Der Dax schloss bei 4194,85 Punkten, ein Minus von 0,94 Prozent.

Auch eine Woche nach dem Terror-Anschlag in den USA sind am Dienstag die Aktien der Luftfahrtgesellschaften erneut eingebrochen. Insbesondere die Papiere der US-Airlines gaben nach den teilweise dramatischen Kursverlusten an der am Montag wieder eröffneten Wall Street weiter nach.

Die Siemens AG setzt wie viele andere deutsche Unternehmen auf Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation im kommenden Jahr und das enorme Wachstumspotenzial des chinesischen Marktes. "China wird schon in naher Zukunft unser drittgrößter Markt sein", sagte Heinrich von Pierer, Vorstandschef der Siemens-AG und Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA) bei einem Wirtschaftskongress im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen in Berlin.

Die Konjunkturflaute, die Talfahrt der Aktienkurse, das brachliegende Emissionsgeschäft, aber auch die Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz sorgen offenbar für einen massiveren Stellenabbau bei den Frankfurter Großbanken als bislang bekannt. Bis zu 20 000 Jobs könnten in den nächsten Jahren gefährdet sein.

Nach VW und Opel muss Daimler-Chrysler in diesem Herbst mit einem Bußgeld wegen Verstoßes gegen das Europäische Wettbewerbsrecht rechnen. Die Untersuchungen der Brüsseler Wettbewerbsbehörde ständen kurz vor dem Abschluss, sagte ein Sprecher von Wettbewerbskommissar Mario Monti.

Mit Aktienrückkäufen können Unternehmen ihre eigenen Wertpapiere an der Börse zurückerwerben, um dadurch den Kurs zu stützen. Nach den Terroranschlägen in den USA nutzen viele US-amerikanische Unternehmen, darunter die US-Investmentbank Morgan Stanley und der Computerhersteller Hewlett-Packard, diese Maßnahme um die Kursverluste abzumildern.

Überraschend sind die Meldungen aus den Bankentürmen in Frankfurt am Main nicht. Angesichts der Börsenflaute, der schwachen Konjunktur, aber vor allem wegen der Kostenlawine war es nur eine Frage der Zeit, wann die Banken zu harten Schnitten ansetzen würden.

Von Rolf Obertreis

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Verbraucher aufgefordert, auf die Terroranschläge in den USA nicht mit Kaufzurückhaltung zu reagieren. Zwar stünden schwierige Zeiten sowie harte politische und militärische Entscheidungen bevor, aber die Terroristen dürften die Weltwirtschaft nicht gefährden, sagte Schröder am Dienstag in Frankfurt (Main) auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA).